Rettungseinsatz in der „Riesending“-Höhle
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Politik

Höhlenretter fordern bessere Absicherung

Salzburgs Höhlenforscher und Höhlenretter wollen eine bessere Absicherung, wenn es um die Kosten von großen Rettungseinsätzen geht. Denn Rettungsaktionen aus Höhlen können sehr personalintensiv sein, und dafür werden mittlerweile enorme Kosten verrechnet.

Das könne Höhlenforscher im Ernstfall vor ein existenzbedrohendes Problem stellen. Hier soll das Land Salzburg helfen. Ein großer Rettungseinsatz für einen verletzten Höhlenforscher kann tagelang dauern, dutzende Helfer sind dafür nötig. Das wurde vor wenigen Jahren beim Großeinsatz in der Riesending-Höhle am Untersberg eindrucksvoll demonstriert.

Rettungseinsatz in der „Riesending“-Höhle
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Beim Rettungseinsatz in der „Riesending“-Höhle wurde die Problematik besonders deutlich

Nach österreichischer Rechtslage könnte ein derartiger Rettungs-Großeinsatz für den Geretteten allerdings den finanziellen Ruin bedeuten. Denn laut Gesetz muss die Höhlenrettung 38 Euro pro Mann und Einsatzstunde verrechnen – dies, obwohl die Höhlenretter selbst alle ehrenamtlich tätig sind.

„Land soll bei hohen Kosten mithelfen“

Hier könnten große Rechnungsbeträge zusammenkommen, warnt Gerhard Zehentner vom Landesverein für Höhlenkunde. „Die Höhlenforscherinnnen und Höhlenforscher in Östereich sind über den Verband der Höhlenforscher auf Bergekosten bis 40.000 Euro versichert. Das würde aber im Falle des Falles nie ganz ausreichen“, sagt Zehentner.

Rettungseinsatz in der „Riesending“-Höhle
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Die Höhlenretter wünschen sich finanzielle Unterstützung vom Land

Früher hätten sich die Höhlenforscher und Höhlenretter im ganzen Alpenraum ehrenamtlich gegenseitig geholfen, ohne etwas zu verlangen. Jetzt muss man sich gegenseitig Rechnungen stellen. Hier sollte das Land einspringen, wenn die Kosten über die Versicherungssummen hinausgehen, wünscht sich Monika Feichtner von der Höhlenrettung.

Haslauer: „Bemühen uns um pragmatische Lösung“

„Wir brauchen eine Lösung, wo einen Teil der Kosten das Land übernimmt, damit wir nicht einem Kameraden in den Rücken fallen müssen, der ohnehin mit der Situation eines Unfalles zu kämpfen hat“, argumentiert Feichtner.

Beim Land Salzburg kennt man das Problem. Man wolle eine pragmatische Lösung gemeinsam mit den Höhlenvereinen finden, hieß es dazu auf ORF-Anfrage aus dem Büro des zuständigen Landeshauptmanns Wilfried Haslauer (ÖVP).