Chronik

Handy-App führte Wanderer in Absturzgefahr

In Leogang (Pinzgau) haben Bergretter in der Nacht auf Donnerstag zwei junge Deutsche aus den Steinbergen gerettet. Die Wanderer benutzten eine Smartphone-App für die Wegsuche und gerieten in gefährliches Steilgelände.

Die Wanderer im Alter von 17 und 22 Jahren wollten von der Passauer Hütte über das Ritzenkar ins Tal nach Leogang. Laut Bergrettung führte sie eine Smartphone-App in die Irre. Darauf soll ein gut begehbarer Weg eingezeichnet sein.

Wege durch Schnee noch immer gefährlich

„Dieser Steig ist in der Realität zwar markiert, er führt aber durch schwieriges Schrofengelände. Die beiden sind dort noch dazu in pickelhart gefrorenen Schnee geraten“, sagte Johann Embacher, Ortsstellenleiter der Bergrettung Leogang.

Suchaktion und Rettung eines Verirrten bei Leogang
Bergrettung Leogang
Bergretter mit einem der beiden Wanderer beim Seilgeländer

Später verloren die Deutschen bei Dunkelheit den schmalen Weg komplett aus den Augen und verirrten sich. Schließlich standen sie über einer Felswand und konnten weder vor noch zurück. In Absturzgefahr alarmierten sie die Einsatzkräfte mit dem Mobiltelefon erst gegen 23.30 Uhr.

Erfolgreicher Einsatz bis 2.30 Uhr

Vier Bergretter der Ortsstelle Leogang starteten unverzüglich zu den Verirrten. Anhand der vorliegenden GPS-Daten konnten sie sehr rasch geortet und wenig später aufgefunden werden: „Wir haben auch ihr Handylicht gesehen“, sagte Bergrettungschef Embacher. Die Deutschen wurden gut versorgt und mit Hilfe eines Seilgeländers in besser begehbares Gelände geführt. Das Team brachte sie noch in der Nacht ins Tal. Beide Wanderer sind unverletzt. Der Einsatz konnte um 2.30 Uhr beendet werden.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at