Nach Kritik aus den Reihen der Feuerwehr über Verzögerungen bei Rettungseinsätzen in der Almbachklamm – unweit des Wiestal-Stausees – stellt sich der Präsident der staatlich geprüften Canyoningführer Salzburgs vor seine Fachleute.
Günter Karnutsch ist auch Verbandschef der Salzburger Berg- und Skiführer. Er leitet die Ausbildung der Canyoning-Führer: „Sie haben eine gute Ausbildung, die sich über ein Jahr erstreckt – vor allem auch in Seilhandhabung, Erster Hilfe und Orientierung. Sie sind genau mit örtlichen Gegebenheiten vertraut. Was uns schon in letzter Zeit selbst befremdet hat, waren Rettungseinsätze, die von Feuerwehrleuten in dieser Schlucht durchgeführt wurden. Dabei waren Männer mit Gummistiefeln und auch sonst für diese Zwecke nicht geeigneter, zu schwerer Ausrüstung als Helfer unterwegs.“
Bürgermeister: „Feuerwehr oft die schnellsten Helfer“
Bei Schwerverletzten sei rasche Hilfe nötig, diese sei das Allerwichtigste, sagt dazu der Adneter Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP). Die Freiwillige Feuerwehr in seiner Gemeinde sei schon aus geografischen Gründen oft das schnellste Team, dass das Einsatzgebiet erreichen könne. Der Bürgermeister ist selbst Ehrenamtler bei der Feuerwehr und betont, dass die Adneter über eigene Canyoning-Ausrüstungen verfügen: „Feuerwehrleute in normaler Einsatzkleidung helfen dann nur bis zum Eingang der Schlucht mit, tragen zum Beispiel zusätzliche Ausrüstung.“
Der Adneter Bürgermeister Auer verweist auf eine lange Tradition, weil die Almbachklamm bei Freizeitsportlern schon beliebt gewesen sei, lange bevor „Canyoning“ in Mode kam: „Es gibt dort heute eine Vielzahl von Einsätzen. Und nicht alle Canyoning-Führer sind geprüfte Fachkräfte des Salzburger Verbandes. Einigen fehlt zum Teil die Ortskenntnis. Wenn es Notfälle gibt, dann arbeiten wir als Feuerwehrleute schon seit Jahrzehnten mit der Tennengauer Bergrettung und dem Roten Kreuz eng zusammen. Das hat sich im lokalen und regionalen Rahmen bewährt und soll auch so bleiben.“
Neues Alarmierungssystem
Da bei Unfällen in der Almbachklamm die Bergung von Verletzten immer öfter durch Teams von Rettungshubschraubern erfolgt, hat die dafür laut Landesgesetz zuständige Canyoning- und Bergrettung ihr Einsatzsystem umgestellt. Es gibt einen neuen Bereitschaftsalarm. Auch die Markierungen in der Schlucht in einzelne Abschnitte wurden von der Gemeinde Adnet schon verbessert.
Und die bodengebundenen Teams rücken nur noch aus, wenn ein Helikoptereinsatz nicht möglich ist. Das spare unnötige Einsätze sagt Balthasar Laireiter, Landesleiter der Salzburger Bergrettung: „Das hat den Vorteil, dass wir nicht mehr ausrücken müssen, wenn dann keine Bergung nötig ist. Unsere Kräfte werden nicht umsonst angefordert."
Auch die Freiwillige Feuerwehr Adnet unterstützt die Rettungsaktionen in der Almbachklamm weiterhin. Rund fünf Mal pro Jahr müssen Einsatzkräfte in diesem Bereich ausrücken, sagt Bergrettungschef Laireiter.