Schneechaos im Jänner 2019
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Landwirtschaft

Schneelast im Wald: 13 Millionen Euro Schaden

Rund 13 Millionen Euro Schaden hat der Schnee in Salzburgs Wäldern angerichtet. Beim Katastrophenfonds des Landes wurden bisher 1.500 Anträge eingereicht. Alleine nach diesem Winter wurden mehr Schadensfälle gemeldet als in den vergangenen 24 Jahren zusammen.

Besonders betroffen vom Schneedruck waren die Wälder in den Tennengauer Gemeinden Abtenau, Annaberg-Lungötz und St. Koloman, Teile des Flachgaus und des Pongau. Das zeigt die Zahl der Anträge für den Katastrophenschutzfonds aus diesen Gemeinden. Insgesamt wurden in den vergangenen Monaten 1.237 Schäden durch Schneedruck, 144 Lawinenschäden und 90 Schadensfälle durch Erdrutsch und Vermurungen gemeldet.

Katastrophenfonds übernimmt 30 Prozent

Derzeit geht das Land von rund 13 Millionen Euro Schaden in den heimischen Wäldern aus, rund vier Millionen Euro davon, also ein knappes Drittel, übernimmt der Katastrophenschutz des Landes. „Wir zahlen den Holzverlust und die zusätzlichen Aufarbeitungskosten, weil die Aufräumarbeiten in den Wäldern, wo in den Baumbestand hineingefahren werden muss, im Grunde zu einer Unzeit stattfinden. Es ist jetzt wesentlich teurer für den Landwirt, als wenn der Wald am Ende von 100-Jahren-Baumbestand wäre, da könnte er großflächig gut arbeiten. So muss sich der Bauer jetzt von Baum zu Baum vorarbeiten und das ist wesentlich aufwändiger. Von diesem Verlust, den der Landwirt durch den höheren Aufwand bei Aufräumarbeiten hat, übernimmt der Katastrophenfonds 30 Prozent“, sage ÖVP-Agrar-Landesrat Josef Schwaiger.

Mehr Schäden als in 24 Jahren zusammen

Landesrat Schwaiger brachte am Dienstag einen aussagekräftigen Vergleich hinsichtlich der Schneedruck-Schäden des Winters 2019. Von 1994 bis 2018 wurden 1.169 Fälle von Schneedruck gemeldet. Alleine in diesem Winter waren es 1.500, sagte Schwaiger. Die Zahl der Schadensmeldungen dürfte sich allerdings nicht mehr groß erhöhen, weil Anträge innerhalb von sechs Monaten ab dem Schadenseintritt beim Land eingereicht werden müssen.

Kampf gegen Borkenkäfer: Schadholz rasch aufarbeiten

Entschädigungen aus dem Katastrophenfonds gibt es nur für nicht versicherbare Schäden, die für Betroffene zudem eine spürbare materielle Belastung zur Folge haben. Einreichen können sowohl Private wie Betriebe und Genossenschaften. Unter den Antragstellern sind vor allem Landwirte mit Waldbesitz. Bei manchen wird die Holzernte wegen Schneeschäden gänzlich ausfallen. Zudem liegt der Holzpreis laut Experten derzeit im Keller. Wichtig sei es jetzt vor allem, die Schäden schnellstmöglich aufzuarbeiten, denn das beschädigte Holz ist ein Festmahl für den Borkenkäfer. Zwar habe der kalte Mai geholfen, dass sich Borkenkäfer nur wenig vermehren, das Problem sei aber nur verzögert worden, sagen Experten.