In den vergangenen zehn Jahren habe man die Hälfte aller Fahrzeuge verloren, zwei Drittel aller Gebäude müssten dringend generalsaniert werden und eine Mobilmachung im Ernstfall sei schon jetzt nicht mehr möglich, sagt der neue Militärkommandant im ORF-Interview.
Schon jetzt könnte von fünf Kompanien in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau) nur eine mit Bundesheerfahrzeugen verlegt werden. Die anderen vier müsste man mit Bussen nachführen.
Busse mehr in der Werkstatt als im Einsatz
Viele Fahrzeuge sind 30 bis 40 Jahre alt und stehen mehr in der Werkstatt als einsatzfähig zu sein. Ersatzteile sind fast nicht mehr zu bekommen. Rund 70 Prozent aller Kasernengebäude im Bundesland müssten generalsaniert werden. Zum Teil handelt es sich um Bestand aus den 50er Jahren. Insgesamt rechnet der Salzburger Militärkommandant Anton Waldner mit einem dreistelligen Millionenbetrag um Fahrzeuge und Gebäude auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen.
Keine Luftraumüberwachung, keine schweren Waffen mehr
Geht es nach dem aktuellen Budgetplan wird der Zustand des Heeres bis 2025 laut Waldner aber noch bedenklicher: „Dann gibt es 2025 keine Luftraumüberwachungsflugzeuge mehr. Keine schweren Waffen mehr. Keine Mobilität für die Milizbataillone mehr. Es würde auch 6o Prozent Einschränkung in der Kapazität der Pioniere bedeuten. Und an Munition mangelt es bereits jetzt“.
Sollte es nicht deutlich mehr Geld für das Bundesheer in den kommenden Jahren geben, wäre es ein technisches Hilfswerk aber keine Armee mehr, so Waldner. Aufgrund des Spardrucks werden auch Kasernenschließungen, etwa in Tamsweg (Lungau), wieder ein Thema werden, befürchtet Waldner.
Spätestens 2025 sei das Bundesheer kein Heer mehr, sondern ein technisches Hilfswerk, befürchtet Militärkommandant Anton Waldner.