Firmensitz Gebrüder Weiss
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Politik

Gebrüder Weiss: Planungsausschuss für Erweiterung

Die geplante Erweiterung der Spedition Gebrüder Weiss in Salzburg-Schallmoos hat Donnerstag doch die erste Hürde genommen. Der Planungsausschuss der Stadt stimmte mehrheitlich den Ausbauplänen zu.

Viele Mitarbeiter der Spedition kamen Donnerstag als Publikum zu der Sitzung, um für die Erweiterung Flagge zu zeigen. Daneben kamen viele Anrainer. Sie wehren sich gegen die Erweiterung des seit 30 Jahren im Stadtteil Schallmoos ansässigen Unternehmens. Das Projekt soll auf 30.000 Quadratmeter in einem bestehenden Gewerbegebiet verwirklicht werden. Donnerstag stimmten ÖVP und FPÖ dafür, SPÖ und Grüne dagegen. Die Freiheitlichen taten das, entgegen ihrer ursprünglichen Ankündigung nicht zuzustimmen, weil das Projekt noch nicht beschlussreif sei.

Geänderte Verhältnisse durch FPÖ Umschwenk

Noch ist die Betriebserweiterung nicht fix. Der Gemeinderat muss zustimmen. Die Verhältnisse haben sich durch den Umschwenk der FPÖ wieder geändert: Ursprünglich hatte sich eine knappe Mehrheit gegen das Projekt abgezeichnet. Jetzt, mit ÖVP, FPÖ, NEOS und Liste SALZ könnte die Erweiterung der Spedition mit einer Mehrheit beschlossen werden.

Zuletzt rückte Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) von der Weiss-Erweiterung ab. Die Spedition reagierte darauf mit Unverständnis. ÖVP und SPÖ hatten sich bislang immer beide wohlwollend gezeigt.

Gelände Erweiterung Gebrüder Weiss
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Es geht um dieses an den Firmensitz angrenzende Gelände in Schallmoos

Spedition droht mit Abwanderung

Forderungen von Anrainern und Politik seien so weit wie möglich berücksichtigt worden, sagte der Regionalleiter der Spedition Peter Schafleitner Donnerstagvormittag vor der Sitzung des Planungsauschusses. Man könne nach zwei Jahren ständiger Adaptionen einfach nicht mehr umplanen: „Wenn dann wird die ganze Standorterweiterung überdacht. Es gibt andere Möglichkeiten und man wird anderswo mit offeneren Armen empfangen. Nur dann ist klar, dass Salzburg trotzdem versorgt wird, das heißt der Verkehr wird mehr – die Schadstoffe werden mehr. Ich stell mich immer in den Verkehr rein in der Früh und raus am Abend. Das ist logistisch, ökonomisch und ökologisch schlecht – das Projekt jetzt ist gut“.

SPÖ für alternativen Standort

Die Vorsitzende des Planungsausschusses ist Johanna Schnellinger (SPÖ). Sie sprach sich für einen anderen Standort aus: „Wir haben ja im Parteienübereinkommen von 2019 bis 24 festgehalten, dass wir im Rahmen des Euregio Masterplanes auch Flächen beim Flughafen prüfen. Und warum sollte man nicht dorthin emissionsreiche Unternehmen ansiedeln lassen, anstatt in einem Wohngebiet“.

Dieser Alternativplan landet nun in einer Schublade. Der Regionalleiter der Spedition Peter Schafleitner zeigte sich Donnerstagnachmittag zufrieden mit dem für das Unternehmen positiven Beschluss: „Ich bin froh, dass die Vernunft gesiegt hat. Wir haben Gewerbegründe, wir haben dort viel Geld gezahlt und wir reden nach wie vor mit den Anrainern. Wir machen das ordentlich. Man versteht auch die Wünsche und Anregungen der Anrainer aber man muss die Gesamtlösung vor Augen haben. Es gibt nicht die Guten und die Bösen, sondern man muss einfach schauen, dass man eine vernünftige Lösung für Beide findet.“

Anrainer wollen weiter kämpfen

Zweieinhalb Millionen Euro werde man für verbesserten Anrainerschutz ausgeben, so Schafleitner. Doch Anrainer wie Anita Koch wollen generell keinen Ausbau der Firma und geben sich nach der Niederlage kämpferisch: „Wir fühlen uns noch lange nicht gescheitert. Das ist vielleicht jetzt eine einzelne Niederlage, aber die Appelle an die Politik gehen sicher weiter und wir werden sicher dran bleiben.“