Kommandantenvilla der ehemaligen Riedenburgkaserne
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Politik

Debatte um „Kommandantenvilla“: Firma zieht nicht ein

Die Firma medPhoton zieht nun doch nicht ein in die „Kommandantenvilla“ im Salzburger Stadtteil Riedenburg. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hatte das im Stadtwahlkampf medienwirksam angekündigt. Nun gibt es politischen Streit.

Als Folge der Ankündigung hatte die Stadt ihren günstigen Mietvertrag für die „Kommandantenvilla“ aufgegeben. Den fordert Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) nun zurück. Die Firma medPhoton hat 45 Mitarbeitern und platzt aus allen Nähten. Anfang Februar wollte der damals wahlkämpfende Bürgermeister medienwirksam bei der Suche nach einem neuen Firmensitz helfen.

Firmensprecher über Wahlkampfaussagen verwundert

Preuner bot die „Kommandantenvilla“ in der Riedenburg als möglichen Standort an, sagt Heinz Deutschmann, der Geschäftsführer der Firma: „Das hat uns interessiert. Es war aber noch nie final entschieden. Es gab nur ein Gebäude, das für uns interessant war.“

Niemand bei medPhoton habe die „Kommandantenvilla“ auch nur einmal besichtigt, als Bürgermeister Preuner den Einzug schon als vereinbart verkündete, sagt Deutschmann. Nach der Besichtigung erwies sich der Standort als zu klein und für eine Produktion ungeeignet. Der Umzug in die Kommandantenvilla scheiterte.

Kommandantenvilla der ehemaligen Riedenburgkaserne
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In der ehemaligen Kommandantenvilla war lange Zeit ein Kindergarten untergebracht

SPÖ-Politikerin fordert Villa zurück

Ein medienwirksamer Schnellschuss im Wahlkampf war es laut Bürgermeister Harald Preuner dennoch nicht: „Was kann die Firma dafür, was kann ich dafür, dass sie mit der Kommandantenvilla nicht auskommen?“ Dass die Stadt für den gescheiterten Umzug ihren günstigen Mietvertrag von rund 2.800 Euro für die 500 Quadratmetervilla aufgab, das bereue man nun, sagt Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ): „Ich würde mich freuen, wenn wir sie wiederkriegen. Es ist ein guter Standort. Wir brauchen mehr soziale Einrichtungen in der Stadt. Gerade der Stadtteil Riedenburg ist ein Stiefkind.“

Bürgermeister optimistisch

Sollte es ein Sozialprojekt geben, versichert Bürgermeister Preuner, dann werde man den günstigen Miettarif bei der GSWB auch wieder bekommen.