Schlafende Frau
Getty Images/Mladen Zivkovic
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Wissenschaft

Schlaflänge passt, Schlafqualität nicht

Die Länge des Schlafs bei den Österreichern stimmt, aber an der Qualität des Schlafes hapert es. Das berichten Salzburger Forscher. Nicht einmal ein Drittel stuft sich selbst als „guten Schläfer“ ein.

Probleme mit der Nachtruhe sind bei vielen Betroffenen ein langwieriges Problem, zeigte die im Vorabdruck erschienene Studie des Teams rund um Manuel Schabus vom Labor für Schlaf- und Bewusstseinsforschung der Universität Salzburg.

Für die Untersuchung führten die Forscher ein Jahr lang eine Onlinebefragung durch, bei der 1.000 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 18 und 90 Jahren ihre Schlafgewohnheiten und mögliche Schlafprobleme preisgaben. Die durchschnittliche Verweildauer im Reich der Träume stimmte dabei bei den meisten Österreichern: Gut zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) gaben an, zwischen sieben und neun Stunden zu schlafen. Das entspreche den Empfehlungen von Experten, so die Forscher.

Nur knapp ein Drittel „ein guter Schläfer“

Allerdings berichtete fast die Hälfte der Menschen (46 Prozent) von Schlafproblemen. „Es ist auch alarmierend, dass nur knapp ein Drittel (31 Prozent) sich selbst als guten Schläfer beziehungsweise als gute Schläferin bezeichnet“, sagte Schabus der APA im Vorfeld des Tages des Schlafes am Freitag.

Den Betroffenen ist meist über längere Zeit verwehrt, eine erholsame Nachtruhe zu genießen: 86 Prozent von ihnen litten zum Zeitpunkt der Befragung schon über ein halbes Jahr unter Schlafproblemen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) wurde schon einige Jahre davon heimgesucht. Es gebe deutliche Defizite in der Versorgung von Patienten mit Schlafproblemen, was in einer Gesellschaft mit hohen medizinischen Standards inakzeptabel sei, so Schabus.

Stress oft Ursache für Schlafprobleme

Grund für viele Schlafprobleme sei oft individuell wahrgenommener Stress. Knapp zwei Drittel (57 Prozent) der befragten Österreicher berichteten von beruflichen Belastungen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) gab auch an, bis unmittelbar vor dem Schlafengehen elektronische Geräte wie Smartphones und Laptops zu verwenden. Das sei kontraproduktiv: „Das Bildschirmlicht unterdrückt das körpereigene Schlafhormon Melatonin in vielen Fällen, dies lässt einen schlechter einschlafen“, erklärten die Forscher.

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