Alle 15 Lungauer Gemeinden stimmen ab, ob in den kommenden Jahren auf dem Fanningberg bei Weißpriach Windräder gebaut werden oder nicht. Eingeladen in den Windpark Munderfing waren alle 191 Lungauer Gemeindevertreter, gekommen sind aber nur 15. Der Windpark in Munderfing kann pro Jahr 32 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, das ist ein Viertel des Stroms für die Haushalte im Bezirk Braunau. Die Kosten liegen bei 24 Millionen Euro, in 12 Jahren ist der Windpark ausfinanziert.
Anspannung vor Windkraft-Entscheidung groß
Für den Lungau geht es bei der Abstimmung am 15. Juni um eine Weichenstellung. „Ich nehme diese Entscheidung sehr ernst, es ist für mich eine große Herausforderung. Ich möchte beide Argumente abwägen und die Besichtigung des Windparks in Munderfing ist ein wichtiger Beitrag, dass ich mich ausreichend informiere und meine Entscheidung treffe“, sagte der Bürgermeister von Mariapfarr, Andreas Kaiser (ÖVP).
„Wir haben eine Verantwortung für die Zukunft, für die nächsten Generationen. Die Frage ist, wer fängt bei sich selber an, was braucht man, was muss man umsetzen, was ist wichtig unter Beachtung aller Kriterien, wie Natur, Menschen oder Tourismus“, sagte der Bürgermeister von Unternberg, Peter Sagmeister (ÖVP).
„Jeder muss für sich eine Form der Verantwortung übernehmen, es muss nicht die Windkraft sein, es kann die Windkraft sein. Aber wir müssen uns klar sein, dass wir handeln müssen“, sagte die Tamsweger Gemeinderätin, Petra Schweiger (SPÖ).
Auch in Munderfing gab es Protest gegen Windpark
Gegen die Anlage in Munderfing gab es ursprünglich Widerstand. Die Windräder sind nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima in Japan errichtet worden. Mittlerweile ist der Windpark seit fünf Jahren in Betrieb. „Das Projekt ist in den fünf Jahren sehr gut akzeptiert worden und gehört voll zur Gemeinde“, sagte der Munderfinger Bürgermeister, Martin Voggenberger (ÖVP).
Mit Windenergie Klimaziele erreichen?
Windenergie ist eine Möglichkeit, um die Klimaziele zu erreichen. Damit der weltweite Temperaturanstieg unter zwei Grad bleibt, müssten bis zum Jahr 2050 alle CO2-Emmissionen aus der Verbrennung von Kohle oder Gas gestoppt worden. Aus unserer Sicht braucht Salzburg die Windkraft, wir haben strenge Klima- und Energieziele zu erfüllen. Wir müssen in 30 Jahren ganz ohne fossile Energieträger auskommen und das geht nur mit erneuerbarer Energie, überall dort, wo es technisch und vom Naturschutz her möglich ist und auch wirtschaftlich gesehen möglich ist", sagte Gerhard Löffler vom Referat Energiewirtschaft des Landes Salzburg.
Am 15. Juni werden die Lungauer Gemeindevertreter über die Fakten zur Windkraft informiert. Dann folgt die Abstimmung der Gemeinden – für oder gegen Windräder im Lungau.