Der gebürtige Steirer hat Salzburg als seine Wahlheimat auserkoren – aus gutem Grund, wie er selbst sagt. „Meine beiden Töchter leben hier und Salzburg ist eine wunderschöne Kleinstadt mit einem wunderschönen Zentrum“ – das er, wenn er auf Heimat-Urlaub ist, auch immer wieder gerne besucht.
Steirische Wurzeln
Allerdings kann er seine Wurzeln nicht ganz verleugnen, denn: „Das Kernöl gehört bei mir immer noch, wie der gute steirische Wein, zu jeder Mahlzeit dazu“, verrät er im Jukebox-Interview. So oft es nur möglich ist, kommt er gerne nach Österreich. Durch die aktuellen politischen Zustände bleibt dafür aber meist nicht viel Zeit.
Von 365 Tagen im Jahr konnte er im letzten Jahr nur knapp 100 Tage in seiner Heimat verbringen. Den Rest der Zeit pendelt er zwischen den verschiedenen Ländern des Balkans und Orten der Ukraine.
Sendungshinweis
„Radio Salzburg Jukebox“ am 2.9.2023 von 17.00 bis 18.00 Uhr
Europäische Friedensbewegung
Die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine ist auch für ihn etwas Neues. Er bezeichnet den Krieg als: „… den modernsten Krieg, den es je gab. Zum Einen, weil es gerade mit Drohnen neue Möglichkeiten der Kriegsführung gibt, zum Anderen, weil sich in diesem Konflikt zwei Supermächte messen, wie es vorher noch nicht üblich war“, so Wehrschütz.
Darüber hinaus vermisst der ORF-Korrespondent aber eine europäische Friedensbewegung, die durchaus in diesem Konflikt etwas bewirken könnte.
„Angst ist niemals ein guter Berater“
Angst hat Christian Wehrschütz bei seiner Arbeit aber nicht. „Angst ist immer ein schlechter Begleiter", sagt er. „Man muss einfach wissen was man tut …“. Sein großes Repertoire an Sprachen – Deutsch, Englisch, Russisch, Ukrainisch, Serbisch, Französisch, Slowenisch, Mazedonisch und Albanisch – hilft ihm, den direkten Kontakt zu Menschen zu finden und Inhalte bewerten zu können.
Die kleinen Dinge des Lebens
Dabei lenkt Wehrschütz aber den Blick auch immer auf die kleinen Dinge des Lebens: „Mutig sind für mich Einsatzkräfte, die Menschenleben retten oder Menschen, die unter schwierigsten Umständen ihren Alltag meistern“, so der Wahlsalzburger. „Es ist wichtig, diese kleinen Dinge zu sehen, denn sie sind es, die die Welt am Laufen halten“.
Familie erdet
Die Familie ist für ihn die beste Erdung, die man haben kann. Seine Erdung holt er sich täglich im Gespräch mit seiner Familie. „Die sind schonungslos ehrlich mit mir, und sagen mir die Wahrheit ins Gesicht“, so Wehrschütz. Es habe lange gedauert, bis er erkennen konnte, wie wichtig die Familie für ihn sei, jetzt zelebriert er das Familienleben aber um so intensiver.
Plüschvogel „Gagei“ begleitet auf den Reisen
Es wird täglich telefoniert, geschrieben und gechatet. „Gagei“, ein kleiner Plüschvogel, dem ihm seine Enkelin einst geschenkt hat, darf bei keiner Reise fehlen und ist ihm dabei ein Glücksbringer geworden.
Parasailing mit dem Opa
„Meine Familie hat mir mal gesagt: Wir werden uns an dich nicht wegen deiner Beiträge in Radio und Fernsehen erinnern, sondern wegen den Dingen, die du mit uns gemacht, was du uns gesagt hast“, so Wehrschütz. Ein Satz, den er verinnerlicht hat – und so kann es sein, dass er durchaus mit seiner Enkelin auch mal Parasailing betreibt, weil die Eltern sich nicht trauen. „Das wird sie später auch noch erzählen, dass der Opa mit ihr geflogen ist“, lacht Wehrschütz im Interview.
Geschichten und Weisheiten
Zusätzlich zu den Geschichten und Weisheiten von Christian Wehrschütz gibt es in der Radio Salzburg „Jukebox“ am Samstag ab 17.00 Uhr auch seine Lieblingsmusik. Mit dabei: Musik, die ihn an seine beiden Töchter und seine Enkelin erinnert. Er erklärt musikalisch, warum er Giaccomo Puccini dem großen Richard Wagner vorzieht und ebenfalls mit dabei: Die Platte, die ihn und seine Frau bis heute verbindet.
Iris Köck wünscht ihrem Interviewpartner, einem bekennenden Star Wars-Fan, dass „die Macht mit dir sei, Christian Wehrschütz“ – heute und alle Tage!