Schachenalm im Krimmler Achental
Christine Mooslechner
Christine Mooslechner
Über d’Alma

Südtiroler führen Schachenalm im Krimmler Achental

Vorbei an den weltberühmten Krimmler Wasserfällen geht es hinauf auf das längste und höchstgelegene Hochtal der Venedigergruppe, hinein ins Krimmler Achental (Pinzgau). Dort trifft Conny Deutsch auf der Schachenalm die Südtiroler Almbauernfamilie Obermaier. Seit dem 18. Jahrhundert ist diese Alm schon im Besitz der Familie.

Wer sich in Salzburg als Almexperte bezeichnet, der kommt am Krimmler Achental nicht vorbei. Weithin bekannt und viel bewandert ist dieses Hochplateau, eingebettet zwischen felsigen Gebirgsketten der Hohen Tauern, mitten im Nationalpark. Die Familie Obermaier aus St. Jakob im Südtiroler Ahrntal bewirtschaftet die Schachenalm schon seit dem 18. Jahrhundert.

Sendungshinweis

Über d’Alma, 23.7.2023, 6.00 bis 8.00 Uhr

Generationenübergreifend

Heuer verbringen die Großeltern Maria (77) und Franz (81) den Almsommer gemeinsam mit ihren Enkeln Hannes (12), Felix (12) und Julian (10) auf der Schachenalm. Die Buben melken in der Früh die Milchkühe und kümmern sich auch sonst aufopfernd um ihre Lieblinge. Die Almmilch wird jeden zweiten Tag vom Nachbarn abgeholt und zehn Kilometer talauswärts an die Pinzgau Milch geliefert.

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Schachenalm im Krimmler Achtenal
Christine Mooslechner
Wunderschön liegt die Alm im Krimmler Achental
Mehrere Generationen der Familie Obermaier auf der Alm
Christine Mooslechner
Mehrere Generationen der Familie Obermaier sind im Sommer auf der Alm
Bub mit Kuh
Christine Mooslechner
Die Rinder werden aus dem Ahrntal ins Krimmler Achental getrieben
Milchbehälter werden mit Anhänger abgeholt
Christine Mooslechner
Jeden zweiten Tag wird die Milch an die Pinzgau Milch geliefert
Buben baden in der Krimmler Ache
Christine Mooslechner
Für ein Bad in der Krimmler Ache ist auf der Alm auch Zeit

Almsommer bis Oktober

369 Hektar Fläche gehören zur Schachenalm, 60 davon stehen den Kühen zur Verfügung, sechs werden zusätzlich gemäht, damit die Tiere bis in den Oktober hinein mit Heu versorgt sind. Erst dann werden die Tiere über den Krimmler Tauern nachhause getrieben, ein zweitägiger Marsch zu Fuß vom Oberpinzgau nach Südtirol.

„Wir starten zwischen 1.00 und 2.00 Uhr in der Früh, je nachdem wie die Wetterbedingungen sind, ob Schnee liegt oder nicht, wie fit die Tiere sind, zwischen zehn und 14 Stunden sind wir da am ersten Tag unterwegs“, beschreibt Almbauer Josef Obermaier den Almabtrieb. “Am ersten Tag ist der Übergang über den Krimmler Tauern, am zweiten Tag ist dann der festliche Akt, wo wir dann von der Adleralm (Südtirol) weg die Tiere noch ein bisschen schmücken, melken und waschen. Dann packen wir die ganze Herde zusammen, alle Helfer, die da mit voller Begeisterung dabei sind, dann werden die Tiere festlich heimgebracht.“

Arbeit, aber auch Ferienspaß

Für die drei Buben ist der Almsommer mittlerweile Pflicht. Erstens helfen sie gerne ihren Großeltern bei der Arbeit. Die restliche Zeit lebt es sich auf der Alm wie im Paradies. Hannes verbringt schon den siebten Sommer auf der Schachenalm und kennt jede einzelne Kuh beim Namen: „Da ist die Edelweiß, das da oben ist das Herzl, die Milka, die Melissa. Ich liebe die Viecher. Ich melke sie gerne, ich füttere sie. Hasen hab ich auch. Auf der Alm hat man immer was zu tun. Auch Bäume fällen zum Beispiel. Dann lern ich vom Opa wie man Butter macht oder Käse.“

Gestritten wird wenig mit den Cousins, das bestätigt auch Oma Maria. Julian liebt die frische Luft auf der Alm und dass man tun darf, was man will. „Wenn man schwimmen gehen will, muss man nicht zahlen! Da spart man schon Geld.“ Gesagt, getan. Nach dem Radiointerview springen die drei kurzerhand in die eiskalte, aber glasklare Krimmler Ache.

Käse nur für den Eigengebrauch

Opa Franz zeigt den Buben, wie er den typischen Graukäs macht. Der ist allerdings nur für den Eigengebrauch. Wer im Krimmler Achental jausnen will, der geht von der Schachenalm einfach weiter bis zum Krimmler Tauernhaus oder kehrt vorher schon ein auf der Söllnalm, der Hölzlahneralm oder der Veitalm.

Der Weg zur Schachenalm

Über die drei Fallstufen der Krimmler Wasserfälle gelangt man ins Krimmler Achental. Gehzeit ab Krimml ca. drei Stunden bis zur Schachenalm auf einem gut ausgebauten Almweg. Vom nahe gelegenen Tauernhaus kann man zur Warnsdorferhütte aufsteigen (ca. 2 Stunden). Je nach Wetterlage von Anfang / Mitte Juni – Ende September geöffnet.

Kontakt:

Josef Obermaier
+39 338 813 2310