Feichtnkaser auf der Kammerlingalm mit Familie Fernsebner (rechts), Sennerin Gabi und Senner Peter (links)
ORF.at/Alexander Holzmann
ORF.at/Alexander Holzmann
Über d‘ Alma

Pinzgauerisch-bayerische Gemeinschaft auf der Kammerlingalm

Volkskultur-Redakteur Alexander Holzmann macht sich am Sonntag auf den Weg zu einer Alm, die sowohl von der bayerischen, als auch von der Salzburger Seite aus bewirtschaftet wird: „Über d’Alma“ auf die Kammerlingalm – am 9. Juli von 6.00 bis 8.00 Uhr in Radio Salzburg.

Sendungshinweis:

„Über d’Alma“ mit Alexander Holzmann am Sonntag, 9.7.2023 von 6.00 bis 8.00 Uhr in Radio Salzburg

Ein wahrer „Grenzfall“ ist die Kammerlingalm im Ortsteil Hintertal in der Pinzgauer Gemeinde Weißbach bei Lofer. Das Almgebiet grenzt direkt an das Berchtesgadener Land und wird sowohl von Salzburger als auch von bayerischer Seite bewirtschaftet.

Von den Salzsäumern bis zu den Almbauern

Die heutige Verbindungstraße über den Hischbichl ist auch historisch bedeutsam. Salzsäumer hatten diese Route einst genutzt, um das Salz von Bayern in den Pinzgau und in weitere Folge über die Tauern bis nach Venedig zu transportieren.

Sieben Pinzgauer und zwei bayerische Almbauern der Agrargemeinschaft treiben ihr Vieh auf die Kammerlingalm auf. Hauptsächlich sind hier Milchkühe, aber auch Mutterkühe und Ziegen anzutreffen. Auf seiner Nusserhütte versorgt Josef Volgger 34 Kalbinnen über den Sommer.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Steile Wiesen prägen das Bild auf der Kammerlingalm
ORF.at/Alexander Holzmann
Steile Wiesen prägen das Bild auf der Kammerlingalm
Der Feichtnkaser ist die einzige Hütte mit Ausschank auf der Kammerlingalm
ORF.at/Alexander Holzmann
Der Feichtnkaser ist die einzige Hütte mit Ausschank
Feichtnkaser auf der Kammerlingalm mit Familie Fernsebner (rechts), Sennerin Gabi und Senner Peter (links)
ORF.at/Alexander Holzmann
Feichtnkaser mit Familie Fernsebner (rechts), Sennerin Gabi und Senner Peter (links)
Kuhstall am Wolfpeterkaser mit Kuh
ORF.at/Alexander Holzmann
Fühlt sich wohl und ist neugierig: die Kuh im Stall am Wolfpeterkaser
Der Wolfpeterkaser ist eine der hinteren Hütten auf der Kammerlingalm und wird von Robert Keilhofer aus Bayern bewirtschaftet
ORF.at/Alexander Holzmann
Der Wolfpeterkaser ist eine der hinteren Hütten auf der Kammerlingalm und wird von Robert Keilhofer aus Bayern bewirtschaftet
Almbäuerin Regina Hohenwarter mit Christine Mooslechner vom „Salzburger Bauer“ – am Bachlerkaser
ORF.at/Alexander Holzmann
Almbäuerin Regina Hohenwarter mit Christine Mooslechner vom „Salzburger Bauer“ – am Bachlerkaser
Die Nusserhütte von Josef Volgger auf der Kammerlingalm
ORF.at/Alexander Holzmann
Die Nusserhütte von Josef Volgger auf der Kammerlingalm

Zusammenarbeit mit Vor- und Nachteilen

Er ist Obmann der Agrargemeinschaft Kammerlingalm und sieht in der Zusammenarbeit Vor- und Nachteile: „Die Arbeit wird aufgeteilt und dadurch drastisch erleichtert. Aber eine Gemeinschaft hat auch ihre Tücken: Man muss darauf achten, dass alle Beteiligten in etwa gleich viel davon haben.“

Hütten heißen „Kaser“

Eng nebeneinander liegende Hütten – hier werden sie „Kaser“ genannt“ – prägen das Bild im steilen und sonnseitig gelegenen Gebiet. Peter und Irene Fernsebner betreiben am Feichtenkaser die einzige Hütte mit Ausschank auf dieser Alm. Sennerin Gabi und Senner Peter helfen bei den Arbeiten im Stall, im Milchverarbeitungsraum oder im Service.

Noch immer ein Geheimtipp

Weil am Feichtenkaser erst seit einigen Jahren kulinarische Produkte wie der hausgemachte Frischkäse angeboten werden, gilt die Kammerlingalm noch eher als Geheimtipp, während die nahe gelegene Kallbrunnalm bereits ein sehr bekanntes und beliebtes Wanderziel ist.

Die gute Gemeinschaft mit den bayerischen Nachbarn wird in diesem almerischen Grenzgebiet intensiv gepflegt, auch wenn es oft bürokratische Hürden gibt: „Wenn eine bayerische Kuh ihr Kalb in Österreich gebärt, dann kann das für ganz schön viel Papierkram sorgen“, grinst Peter Fernsebner.

Wanderrouten

Die Kammerlingalm kann sowohl von der österreichischen als auch von der bayerischen Seite erwandert werden. Von Weißbach bei Lofer kommend fährt man über die Hischbichl Landesstraße, bis zum Parkplatz Waltlmühlsäge, von dort geht es dann gut eine Stunde zu Fuß weiter. Die Anfahrt ist sowohl von Weißbach als auch von Ramsau-Hintersee mit dem Almerlebnisbus möglich. Mit dem Mountainbike ist die Auffahrt bis zum Feichtenkaser erlaubt.