Genau 40 Tage nach der Geburt Christi endet mit Maria Lichtmess die Weihnachtzeit. Spätestens an diesem Lostag räumen Gläubige ihre Krippen, Christbäume und den Weihnachtschmuck wieder weg. Die Katholische Kirche feierte am 2. Februar früher die Reinigung Marias. Heutzutage ist die Darstellung des Herrn der Grund zum Feiern, erzählt Roland Kerschbaum, Pfarrer Elsbethen: „Es ist ein Fest bei dem es um Jesus Christus geht. Seine Eltern bringe Jesus zum ersten Mal in den Tempel Gottes, also in das Haus seines Vaters“, so Kerschbaum.
Dienstbotenbücher als Zeugnis und Reisepass von damals
Bis 1912 war Maria Lichtmess ein offizieller Feiertag. Den Bauern brachte der 2. Februar jahrhundertelang das Ende der Winterpause. Ab dann konnte die Feldarbeit wieder beginnen. Außerdem erhielten die Dienstboten an Maria Lichtmess ihren Jahreslohn vom Dienstherren und konnten an diesem Tag den Arbeitsplatz wechseln. Das persönliche Dienstbotenbuch war dafür besonders wichtig: „Mit diesem Buch hat der Dienstbote zum nächsten Dienstherren gehen können. Es war nicht nur ein Reisedokument. Der künftige Dienstherr konnte darin nachlesen, ob er einen verlässlichen Dienstnehmer vor sich hatte, der nicht unterm Jahr einfach geht“, weiß Andrea Dillinger vom Museum Schloss Ritzen Saalfelden.
Löffel als Zeichen der Arbeitssuche
Wichtig war auch der persönliche Löffel :"Wenn man noch keinen Dienstherren hatte, hat man seinen Löffel – mit dem man auch gegessen hat – hinten auf den Hut gesteckt", so Dillinger. Der Löffel am Hut war ein Zeichen dafür, dass der Träger noch auf Arbeitsplatzsuche ist.
An Maria Lichtmess sind auch Lichterprozessionen Brauch. In den Kirchen werden die Kerzen für das ganze Jahr gesegnet. „Kerzen für den Bedarf der Kirche natürlich, aber auch die Gläubigen haben ihre Kerzen mitgebracht. Kerzen waren ja etwas Kostbares. Man hat sie nur zu bestimmten Anlässen angezündet“, so Roland Kerschbaum, Pfarrer Elsbethen.
Gesegnete Kerzen kommen am Tag darauf zum Einsatz
Die ersten frisch gesegneten Kerzen kommen am Tag darauf, am Gedenktag des heiligen Blasius, zum Einsatz. Am 3. Februar wird der Blasiussegen gegen Krankheiten, vor allem gegen Halskrankheiten, erteilt. „Dinge an denen Menschen schwer zu schlucken haben, gibt es natürlich noch heute und da kann uns dieser Segen wieder Kraft und Hoffnung vermitteln“ sagt Kerschbaum. Es ist damit also ein Segen mit Symbolgehalt, den wir gerade jetzt gut brauchen können.