„Kultursonntag Spezial“

Buch über Geburt und Tod

Geburt und Tod – das ist für die Salzburger Autorin Andrea Nießner kein Widerspruch. Sie setzt sich mit beidem sehr intensiv auseinander. In einem „Kultursonntag spezial“ am 29. November stellt Viola Wörter Andrea Nießners Buch zu dem Thema vor.

Sendungshinweis

„Kultursonntag spezial“, 29.11.2020, 19.00 Uhr, Radio Salzburg

Wenn Andrea Nießner über Geburt und Tod schreibt, dann schwingen sehr viele persönliche Erfahrungen mit: Die Geburt der eigenen Kinder, nach Schwangerschaften, die zur damaligen Zeit noch nicht geprägt waren durch aufwändige Routineuntersuchungen. Der Tod des eigenen Vaters, den Andrea Nießner gemeinsam mit ihren Geschwistern begleitete und dann spontan auch beschloss: ‚niemand anderer soll unseren Vater waschen und anziehen‘. So wird das Gewand wieder vom Bestatter zurückgeholt. Die ganze Familie ist eingebunden, auch die ganz Kleinen sind dabei, die Enkelkinder des Verstorbenen. Aktive Trauerarbeit. Und weil alle etwas tun können, tut es auch allen gut, sagt Andrea Nießner.

Andrea Nießner
Bodo Hell
Andrea Nießners Buch „Erster Schrei – Letzter Seufzer“ wird in dem „Kultursonntag spezial“ vorgestellt

Viele Verbindungen zwischen Ende und Anfang

„Erster Schrei – Letzter Seufzer“ – so heißt Andrea Nießners Buch. In ihrem ursprünglichen Beruf als Physiotherapeutin hat sie viele Menschen behandelt, die dem Ende ihres Lebens schon sehr nahe waren. Und sie sieht viele Verbindungen, so viele Parallelen zwischen Ende und Anfang.

Buchhinweis

Andrea Nießner: Erster Schrei – Letzter Seufzer. Mythen und Fakten zu Geburt und Tod. Verlag Bibliothek der Provinz, 292 Seiten

Andrea Nießner ist weit gereist – auch diese Erfahrungen hat sie in ihrem Buch verarbeitet, die Traditionen in anderen Kulturen, die einander so stark ähneln, dazu die Entsprechungen in der antiken Mythologie. Einen möglichst natürlichen Zugang zu Geburt und Tod sollte man sich bewahren, auch in einer Zeit, die sehr stark auf die moderne Gerätemedizin vertraut. Das zyklische Werden und Vergehen in der Natur lässt sich nicht aufhalten.