Abfahrtssperren Tauernautobahn
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Verkehr

Abfahrtssperren reaktiviert und bereits Stau

Seit Mittwochnachmittag gelten entlang der Tunnelbaustelle auf der Tauernautobahn (A10) wieder Abfahrtssperren. Das prognostizierte starke Verkehrsaufkommen für die bevorstehenden Wochenenden macht eine Wiedereinführung notwendig. Am ersten Tag staute es auf der Autobahn und in den Anrainergemeinden – trotzdem war man hier über die Sperren erleichtert.

Noch vor wenigen Wochen hat es geheißen, dass es bis Ende Mai keine Abfahrtssperren entlang der Tunnelbaustelle auf der A10 geben wird – angesichts der Verkehrsprognosen der Autobahngesellschaft ASFINAG für das bevorstehende lange Pfingstwochenende und die weiteren Wochenenden in den Monaten Mai und Juni gibt es sie jetzt aber doch. Und pünktlich vor dem Pfingstwochenende kam es am Mittwoch wieder zu langen Staus auf der Autobahn und in den Anrainergemeinden Kuchl und Golling (beide Tennengau).

„Kontrollen von früh bis spät – ansonsten gehen wir unter“

Nichtsdestoweniger ist man in den Gemeinden über die Fortführung der Abfahrtssperren erleichtert: „Wir sind grundsätzlich froh, dass es wieder Abfahrtssperren gibt – vor allem, dass auch die Abfahrt Puch-Urstein nun miteinbezogen wird. Allerdings ist eine Abfahrtssperre nur so gut, wie sie auch kontrolliert wird, und hier fordern wir eine verstärkte Kontrolle durch die Polizei“, sagt der Bürgermeister von Golling, Martin Dietrich (SPÖ). Sollte am Pfingstwochenende nicht von früh bis spät kontrolliert werden, werde der Tennengau in einem Verkehrschaos untergehen, warnt der Ortschef.

Zusätzliche Abfahrtssperren in Puch-Urstein und Eben

Land Salzburg, Verkehrsministerium und die Autobahngesellschaft ASFINAG haben die Abfahrtssperren vereinbart, die am Mittwochnachmittag begonnen haben und bis inklusive 30. Juni gelten werden. In Fahrtrichtung Süden wird dabei erstmals bereits ab der Autobahnabfahrt Puch-Urstein (Tennengau) kontrolliert. „Die Erfahrungen aus den Wintermonaten haben gezeigt, dass Reisende bereits bei Puch-Urstein abgefahren sind. Darauf haben die Verkehrsbehörden reagiert. Im Süden sind die Anschlussstellen Eben und Pfarrwerfen (beide Pongau, Anm.) verordnet worden“, schildert der Projektleiter für die Tunnelsanierung bei der ASFINAG, Hanspeter Treichl. In Eben im Pongau gibt es dadurch ab Mittwoch auch erstmals Abfahrtssperren.

Abfahrtssperren reaktiviert und bereits Stau

ASFINAG: „Es wird zu Überlastung auf Autobahn kommen“

Die ASFINAG will Urlauberinnen und Urlauber frühzeitig über die Verkehrsbehinderung auf der Tauernautobahn informieren. „Wir haben in Deutschland sehr umfassend informiert – über Radio und auch im Internet auf unsere Baustellenhomepage aufmerksam gemacht, wo wir die Echtzeitinformationen der Baustelle kommunizieren. So kann sich jeder ein Bild zur Verkehrssituation machen“, sagt Treichl.

Die Tunnelbaustellen-Verantwortlichen bleiben aber realistisch und betonen, dass Staus an den kommenden Wochenenden nicht verhindert werden können: „Die Verkehrszahlen zeigen uns, dass es zu Überlastungen auf der Autobahn kommen wird, sodass wir mit Abfahrtssperren gemeinsam mit den Verkehrsbehörden verhindern können, dass es in den Ortschaften zu viel Ausweichverkehr geben wird“, sagt Treichl.

Tunnelkette ab Juli über den Sommer frei

In den Tunnelröhren zwischen Golling und Werfen (Tennengau/Pongau) laufen die Arbeiten auf Hochdruck, um die Baustelle pünktlich abschließen zu können. Im Juli sollen beide Fahrtrichtungen für den Sommerreiseverkehr freigegeben werden, bevor in der Tunnelkette im Herbst dann die nächste Bauphase in Fahrtrichtung Salzburg beginnt. Wem es möglich ist, dem empfiehlt die ASFINAG, am Pfingstwochenende den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Pfingsten zählt erfahrungsgemäß zu den reisestärksten Tagen des Jahres.