Psychotherapie: Mehr Geld von Krankenkasse?

Die Salzburger Gebietskrankenkasse sagt zu, die Bezahlung von mehr Psychotherapien über Krankenscheine zu übernehmen. So soll die steigende Zahl von Frühpensionierungen und Krankenständen durch psychische Erkrankungen gesenkt werden.

Im Bundesland Salzburg sind pro Jahr mehr als 6.000 Patienten wegen eines psychischen Leidens im Krankenstand. Allein im Bundesland Salzburg werden derzeit mehr als 60.000 Menschen wegen psychischer Erkrankungen medizinisch betreut. Etlichen bleibt keine andere Wahl als die Frühpension. Psychische Leiden sind mittlerweile der Hauptgrund für Frühpensionierungen.

„Insbesondere Inner Gebirg noch eine große Lücke“

Die Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) will dieser Entwicklung nun gegensteuern, sagt deren Direktor Harald Seiss. „Das ist ein internationaler Trend, der leider auch für das Bundesland Salzburg zutrifft und der leider immer mehr zunimmt. Das ist erschreckend. Wir wissen, dass der Bedarf an psychotherapeutischer Behandlung steigt und auch abgedeckt werden muss - insbesondere Inner Gebirg haben wir da leider noch eine Lücke.“

„Jeder der sie braucht, soll sie auch erhalten“

Ziel ist es aber nicht den Kostenzuschuss von 21,80 Euro pro Therapiestunde zu erhöhen sondern die Sachleistung auszubauen, was im Klartext mehr Psychotherapie auf Kosten der Krankenversicherung heißen soll, bestätigt SGKK-Chef Seiss. „Wir müssen weiter daran arbeiten, dass der Bedarf sowohl zahlenmäßig als auch flächenmäßig abgedeckt werden kann. Jeder Salzburger, der Psychotherapie braucht, sollte sie auch erhalten.“

Zustimmung vom Landesverband für Psychotherapie

Zustimmung kommt vom sonst kritischen Landesverband für Psychotherapie. Derzeit sei der Versorgungsgrad noch sehr niedrig. Nur zwischen zehn und 15 Prozent der Menschen, die Psychotherapie benötigen, bekommen diese schon jetzt von der Krankenkasse finanziert, sagt Bernhard Handlbauer vom Landesverband. Die übrigen 85 bis 90 Prozent müssen sie mit hohen Selbstbehalten mit finanzieren."

In Österreich noch immer keine einheitliche Regelung

Für Psychotherapie auf Krankenschein gibt es in Österreich weiterhin keine einheitliche Regelung. Die Gesetzgeber auf Bundes- und Landesebenen scheinen das Problem als solches noch nicht zu sehen, der sie wollen auch hier sparen, sagen Fachleute.

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