18.000 Wohnungen durch Nachverdichtung?
Eines dieser Nachverdichtungs-Projekte läuft derzeit im Salzburger Stadtteil Aigen. Dort wird eine bestehende Wohnanlage ausgebaut - Bauträger ist die Wohnbaugenossenschaft Heimat Österreich, bestätigt deren Geschäftsführer Stephan Gröger: „Wir haben hier aktuell 75 Wohnungen und mit der Stadt besprochen, dass wir die Dichte erhöhen dürfen und am Ende 100 Wohungen haben werden.“ Wohnungen mit modernen Grundrissen, barreirefrei zugänglich, ohne Schrägen unter den Dächern und die vor allem leistbar sein sollen, sagt Gröger zu dem viel gelobten Nachverdichtungsprojekt.
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Diskussion um Potential der Nachverdichtung
Laut der Schätzung einiger Experten könnten in Salzburg 18.000 Wohnungen allein durch Nachverdichtung gebaut werden, die Wohnungsnot in Salzburg also behoben werden. Gröger bezweifelt allerdings, dass in der Nachverdichtung derart großes Potential steckt: „18.000 Wohnungen ist reine Theorie. Denn überall wo wir Eigentum haben, wird niemand verdichten wollen, also bleiben nur gemeinnützige Wohnflächen übrig“. Und auch hier sei das Potential beschränkt, wenngleich es sicher welches gebe, meint Gröger: „Allerdings nicht in dieser Anzahl.“
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Anders sieht das Heinz Plöderl, Architekt und Sprecher der Architekten in der Ziviltechnikerkammer: „Ich behaupte diese Ansicht ist eher sehr konservativ angesetzt, da besteht sicher viel größeres Potential.“ Es sei dagegen mehr Kreativität gefragt und das neue räumliche Entwicklugnskonzept müsse als Chance genutzt werden, sagt Plöderl: „Wir erhoffen uns, dass wir ganz offen über den Leerstand reden können und über die vielen, nur scheinbar genutzen Wohnungen.“ Zudem solle auch ermöglicht werden, dass verstärkt Büros, Geschäfte und Wohnungen gemeinsam in einer Anlage entstehen, hier wäre großes Potential vorhanden, meint Plöderl.
Lockerung der Gründlanddeklaration?
Stephan Gröger von Heimat Österreich plädiert dagegen dafür, den Faktor Nachverdichtung nicht zu überschätzen: „Die Nachverdichtung ist sicher ein Schlüssel, aber das Problem ist, dass derartige Projekte sehr aufwendig sind und dadurch, beispielsweise in Aigen, auch nur 25 neue Wohnungen entstanden sind.“ Für Gröger ist eine Lösung nur unter einer zumindest tauschweisen Lockerung der Gründlanddeklaration möglich. Diese schützt einen großen Teil der Flächen Salzburgs vor Bebauung.
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Diskussion über Nachverdichtung
Einige Experten schätzen das Potential von Nachverdichtungen auf bis zu 18.000 Wohnungen. Andere widersprechen dieser Einschätzung
Links:
- Kritik: „Wohnungsvergabe per Streichholz“ (salzburg.ORF.at, 7.4.2019)
- AirBnB: Hunderte Wohnungen weniger am Markt (salzburg.ORF.at; 9.2.2019)
- Diskussion um Folgen des Grünlandschutzes (salzburg.ORF.at; 22.6.2015)