Mordfall Zell: Verdächtiger zurechnungsfähig
Am 20. Oktober 2018 wurde eine 20-jährige Frau im Eingangsbereich ihrer Wohnung in einer Siedlung in Zell am See erschossen. Die Einheimische wurde von mehreren Projektilen in den Oberkörper getroffen und starb noch im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses. Im Dezember wurde der Hauptverdächtige, ein 17-Jähriger, ebenfalls aus Zell am See, festgenommen.
ORF
In seinem Elternhaus im Stadtteil Thumersbach fanden Ermittler eine Schreckschusspistole, die zu einer echten Waffe umgebaut worden ist. Bei seiner Festnahme am Arbeitsplatz hatte der Verdächtige eine weitere umgebaute Schreckschusspistole dabei. Anfang Jänner gestand der junge Mann die Bluttat. Am Dienstag langte das Gutachten der Neuropsychiaterin Gabriele Wörgötter bei der Staatsanwaltschaft Salzburg ein und bestätigte, dass der 17-Jährige zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war.
War mutmaßlicher Komplize zurechnungsfähig?
Ein weiterer mutmaßlicher Komplize, ein 18-jähriger Freund des Hauptverdächtigen, sitzt ebenfalls nach wie vor in Untersuchungshaft. Der 18-Jährige stritt eine Beitragstäterschaft bisher ab. Der Hauptverdächtige soll dem 18-Jährigen von der Bluttat an der einheimischen Verkäuferin erzählt haben. Der Hauptverdächtige soll ihn vor der Polizei dann belastet haben, indem er aussagte, dass sein Freund ihn zur Tat angestiftet habe, sich auch als Fahrer an der Bluttat beteiligt und die Pistole besorgt habe.
Die Staatsanwaltschaft veranlasste auch, die Zurechnungsfähigkeit des mutmaßlichen Komplizen zu begutachten. Die Diagnose liege aber noch nicht vor, erklärte der stellvertretende Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, am Dienstag auf Anfrage der Austria Presse Agentur (APA).
Polizei Salzburg
Links:
- Zeller Mordfall: Waffen gefunden (salzburg.ORF.at; 23.2.2019)
- Mordfall: Hauptverdächtiger dreifach belastet (salzburg.ORF.at; 15.1.2019)
- Zell am See: Verdächtiger gesteht Bluttat (salzburg.ORF.at; 11.1.2019)