Zell am See: Verdächtiger gesteht Bluttat

Der mutmaßliche Mörder einer 20-jährigen Pinzgauerin hat die Bluttat gestanden. Das bestätigte am Freitag sein Anwalt. Der 17-jährige Verdächtige soll die junge Frau im Eingangsbereich ihrer Wohnung erschossen haben. Das Motiv ist noch unklar.

Am 20. Oktober wurde die 20-Jährige aus Zell am See (Pinzgau) im Eingangsbereich ihrer Wohnung erschossen. Zwölf Wochen später gestand der 17-jährige Verdächtige vor einer Neuropsychiaterin den Mord an der Pinzgauerin. Der Verdächtige wurde Mitte Dezember verhaftet und saß seitdem in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Salzburg.

Mord im Pinzgau

ORF

Im Eingangsbereich soll der 17-Jährige die 20-Jährige erschossen haben

Das Mordopfer war in Sozialen Netzwerken sehr aktiv und verfügte über einen großen Bekanntenkreis. Im Eingangsbereich ihrer Wohnung wurde die Frau im Oktober von mehreren Projektilen in den Oberkörper getroffen und starb noch im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses.

Anwalt schweigt noch über Mordmotiv

Der Anwalt des mutmaßlichen Mörders, Michael Ringl, bestätigte am Freitag das Geständnis. Auf Motiv und Tathergang wollte der Verteidiger nicht eingehen.

Opfer und Täter kannten sich aus Drogenmilieu

Laut Verteidiger Ringl beschuldigte die 20-Jährige, das spätere Mordopfer, den Verdächtigen in einem Gerichtsverfahren. Er habe ihr 50 Gramm Cannabis abgenommen. Der Pinzgauer sei in dem Verfahren zwar als Beschuldigter erschienen, letztlich ist er laut Anwalt gerichtlich aber nicht belangt worden.

Ursprünglich kündigten der Angeklagte und sein Verteidiger für die Haftprüfung am Mittwoch dieser Woche eine Stellungnahme zu den Mordvorwürfen an. Schlussendlich aber verzichteten der Verdächtige und sein Anwalt auf die Verhandlung und entschlossen sich dazu, nähere Angaben erst in schriftlicher Form zu machen.

Umgebaute Waffen überführten 17-Jährigen

Im Dezember wurden die Ermittler wegen seines digitalen Fußabdruckes im Internet auf den 17-Jährigen aufmerksam. Sie fuhren nach einem Hinweis der deutschen Polizei zu seinem Elternhaus in Thumersbach in Zell am See. Dort fanden sie eine Schreckschusspistole, die zu einer echten Waffe umgebaut worden war. Der junge Mann wurde dann an seinem Arbeitsplatz festgenommen. Die Ermittler stellten im Besitz des mutmaßlichen Mörders zwei zu Schusswaffen umgebaute Schreckschusspistolen sicher. Bei einer der beiden Pistolen soll es sich um die Tatwaffe handeln. Die darauf gefundenen Spuren stimmten laut einer Analyse von Kriminalisten mit jenen am Tatort überein.

Mutmaßliche Tatwaffe Mord Zell am See

Polizei Salzburg

Im Besitz des 17-Jährigen fanden die Kriminalisten zwei zu Schusswaffen umgebaute Schreckschusspistolen

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