Y wie Yamshidi-Nadel

Eine Yamshidi-Nadel ist eine Hohlnadel, mit deren Hilfe man Wirbel punktieren kann. Das ist zum Beispiel nötig, wenn Wirbel aufgrund einer Instabilität verschraubt werden müssen.

Sendunghinweis

„Salzburg heute“, 28.2.2014

Manchmal kommt es vor, dass sich Wirbel lockern und gegeneinander verschieben, zum Beispiel als Folge von Abnützungen im fortgeschrittenen Alter oder nach einem Bandscheibenvorfall. Diese Form der Instabilität nennt man Wirbelgleiten (siehe Buchstabe W unseres Gesundheitslexikons). Eine mögliche Folge der Verschiebung: Nerven im Wirbelkanal werden bedrängt, es kommt zu Schmerzen, die bis ins Bein ausstrahlen können. In solchen Fällen ist oft eine operative Stabilisierung der Wirbel durch Schrauben die einzige nachhaltige Therapie.

Röntgenbild einer Wirbelsäule mit Yamshidi-Nadel

Wolfgang Bauer

Die Yamshidi-Nadel dringt bis zum Wirbel vor.

Mit der Nadel punktieren

Wie aber kommen die Schrauben an die Wirbel? – Früher war ein mindestens fünf bis sieben Zentimeter langer Hautschnitt dafür erforderlich. Dann wurde die Muskulatur vom Wirbel abgeschoben, was häufig mit größeren Blutverlusten einherging. Heute kann man mit einer Yamshidi-Nadel im Zuge eines minimalen Hautschnittes den Wirbel punktieren, der Blutverlust ist praktisch null.

Dr. Kollmann

Wolfgang Bauer

Dr. Heinz Kollmann, Neurochirurg an der Privatklinik Bad Vigaun

Ein Hohlraum führt zum Wirbel

Da die Nadel in ihrem Inneren hohl ist, kann man über diesen Hohlraum einen Führungsdraht zum Wirbel leiten. „Über diesen Draht erfolgen dann alle weiteren Schritte“, so Dr. Heinz Kollmann, Neurochirurg an der Privatklinik Bad Vigaun. So kann man zum Beispiel über diesen Draht die für die Stabilisierung erforderlichen Schrauben zum entsprechenden Wirbel bringen. Dieser Eingriff erfolgt entweder in Vollnarkose oder mit Hilfe der Lokalanästhesie.

Geringere Belastungen für Patienten

Durch die Verwendung einer Yamshidi-Nadel ist die Belastung für den Patienten geringer als durch einen zentimeterlangen Hautschnitt, so Experte Kollmann. Die Patienten berichten aber auch von weniger Schmerzen nach der Operation.

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