Bausperre gegen verdeckte Zweitwohnsitze

Mit Bausperren geht die Gemeinde Bad Gastein (Pongau) gegen verdeckte Zweitwohnsitze vor. Anlassfall ist eine geplantes Apartmenthaus, das jetzt drei Jahre lang nicht gebaut werden darf.

Das Projekt, das jetzt für Bürgermeister Gerhard Steinbauer der Anlass war, einzugreifen, ist das geplante „Aparthotel Art zwei“, das in der Umgebung der Graukogelbahn-Talstation entstehen soll. Ursprünglich sollte dort ein Einfamilienhaus gebaut werden, dann waren Eigentumswohnungen für Einheimische geplant. Als der Besitzer den Grund aber an einen Investor veräußerte und statt der Eigentumswohnungen plötzlich von dem Aparthotel die Rede war, war für die Gemeinde das Maß voll: Sie vermutet, dass hier Ferienapartments für betuchte Ausländer entstehen sollen.

„Das ist doch niemals ein Hotel“

Die Gemeinde Bad Gastein stoppte deshalb jetzt das Projekt: Sie glaubt nicht an eine touristische Nutzung und beklagt zudem einen massiven Mangel an Wohnungen für die Einheimischen aus dem Gasteinertal: „Da wurde zwar ein Hotel eingereicht, doch man sieht schon auf den ersten Blick, dass das niemals ein Hotel ist“, sagt Bürgermeister Steinbauer. „Die Hotelzimmer sind in Wirklichkeit Wohnungen und auch als solche bezeichnet. Das sogenannte Aparthotel hat zum Beispiel die Rezeption im vierten Untergeschoß. Was daraus einmal werden soll, liegt wohl auf der Hand. Und damit es eben nicht passiert, dass unter dem Deckmantel eines Aparthotels wieder verdeckte Zweitwohnungen entstehen, greift die Gemeinde Bad Gastein jetzt eben zu so drastischen Mitteln wie Bausperren. “

Zudem war der Baugrund damals für Eigentumswohnungen vorgesehen, dann aber verkauft worden. Jetzt soll ein Bebauungsplan die Nutzung für diese Flächen fixieren, sagt Steinbauer: „Wir werden die Nutzung auf das festlegen, was ursprünglich bei uns eingereicht wurde, nämlich Eigentumswohnungen mit Erstwohnnutzung.“ Bereits seit zweieinhalb Jahren liegt auch die geplante Erweiterung des Apartmenthotels Schillerhof auf Eis - auch hier glaubt die Gemeinde nicht daran, dass hier ein Hotelbetrieb entstehen soll.

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