Gutachter-Streit um MACO-Erweiterung

Im Streit um die geplante Erweiterung des Beschlägeherstellers MACO an der Alpenstraße hat ein Sachverständiger des Landes die negative Stellungnahme der Stadt neu untersucht und widerspricht dem Gutachter der Stadt.

Es geht um 9.000 Quadratmeter Naturschutzgebiet an der Salzach. Seit zehn Jahren will MACO dort sein Firmengelände an der Alpenstraße erweitern und ein Forschungszentrum bauen. Alle Naturschutzauflagen seien erfüllt, wird bei MACO beteuert. Geschützte Pflanzen seien umgesiedelt, für Frösche und Kröten sogar eigens ein Amphibientunnel gebaut worden, betont MACO-Geschäftsführer Guido Felix.

„Wir haben ein externes Ökologie-Institut beauftragt. Dabei wurde bestätigt, dass sämtliche Auflagen erfüllt wurden. Für uns völlig überraschend kam dann im September die Rückmeldung der Stadt Salzburg, dass angeblich irgendetwas nicht bescheidkonform vonstatten gegangen wäre.“

Baurechtsamt kritisiert Befundaufnahme

Die Stellungnahme der Stadtverwaltung begründet der Leiter des Baurechtsamtes, Felix Holzmannhofer. „Kritisiert wird im Grunde die Befundaufnahme, aber auch die Fläche, wo die Pflanzen aufgebracht werden sollen sowie auch die Art und Weise der Verpflanzung. Und dies gilt es zu hinterfragen.“

Der Gutachter des Landes, der Botaniker Günther Nowotny, hat am Montag dem Unternehmen recht gegeben. Aus seiner Sicht sind sämtliche geschützte Pflanzen korrekt übersiedelt worden. Vor Abschluss des Verfahrens durfte Nowotny allerdings kein Interview geben. Bei Maco drängt jetzt die Zeit, bestätigt Geschäftsführer Guido Felix.

MACO-Chef droht mit Rückzug vom Standort

„Es ist sehr dringend. Wir haben bereits eine gültige Baubewilligung und müssen daher bis Mitte 2016 mit dem Bau beginnen. Wenn die Erweiterung nicht kommen sollte, dann wird ein geordneter Rückzug von diesem Standort vonstatten gehen. Das wird dann nicht morgen passieren. Aber in einigen Jahren würde es diesen Standort in dieser Form dann wohl nicht mehr geben.“

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) betont jedenfalls, er wolle das Unternehmen in der Stadt halten. „Da sind Dinge passiert, die so eigentlich nicht mehr hingenommen werden können. Ich habe am Montag im Stadtsenat gesagt, dass ich mir vorbehalte, unter Umständen einzugreifen. Ich warte jetzt aber einmal ab, was bei diesem Lokalaugenschein herauskommt“, sagt Schaden.

Rodungserlaubnis soll verlängert werden

Ergebnis der Begehung vom Montag ist ein positives Gutachten: Die Rodungserlaubnis im Naturschutzgebiet soll jetzt bis Ende Oktober verlängert werden.

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Gutachter-Streit um MACO-Erweiterung

Im Streit um die geplante Erweiterung des Beschlägeherstellers MACO an der Salzburger Alpenstraße widerspricht nun ein Gutachter des Landes der negativen Stellungnahme der Stadt.

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