Testamentfälscher-Prozess: Schlussplädoyers

Nach 20 Verhandlungstagen in Salzburg geht der Vorarlberger Testamentsfälscherprozess ins Finale. Noch diese Woche sollen Schlussplädoyers von Staatsanwälten und Verteidigern gehalten werden. Bis zum Urteil werden noch Wochen vergehen.

Frühestens Ende Juli will der Richter seine Entscheidung verkünden. Dann wird sich zeigen, wie die Justiz mit Angeklagten aus den eigenen Reihen umgeht.

Fünf von zehn Angeklagten Justiz-Mitarbeiter

Hat die Anklage genug in der Hand, um die Verurteilung der Vizepräsidentin des Landesgerichts Feldkirch zu erreichen? Diese Richterin bestreitet, ein gefälschtes Testament bestellt, damit ihrer Mutter und Tante eine halbe Million Euro zugeschanzt zu haben. Mit zehn Angeklagten hatte dieser Prozess begonnen, fünf von ihnen Justiz-Mitarbeiter. Vorzeitig verurteilt wurden bereits vier Angeklagte, sie waren nur Mitläufer.

Dornbirner Rechtspfleger als Hauptangeklagter

Beim Hauptangeklagten hingegen, einem Dornbirner Rechtspfleger und der Feldkircher Richterin wird sich zeigen, ob die Justiz ihresgleichen mit Samthandschuhen anfasst oder nicht.

Anklage nennt zehn Millionen Euro Schaden

Der Schaden durch diese Testamentsfälschungen ab dem Jahr 2001 ist enorm: Zehn Millionen Euro werden in der Angeklage genannt. Und dies dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein: Denn aus den Jahren zwischen 1950 und 1980 sind rund 500 Testamente verschwunden. Wie immer auch der zuständige Salzbuger Richter entscheidet: Der Schaden für den Ruf der Justiz ist durch diese Tesamtentsfälschungen enorm.

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