Nach Mord: Psycho-Hilfsdienst gefragt

Knapp 30 Anrufe besorgter Pinzgauer hat die psychologische Hilfestelle nach dem Mord in Zell am See (Pinzgau) registriert. Vor knapp zwei Wochen wurde eine 20-jährige Frau in ihrem Wohnhaus erschossen. Der Täter ist noch nicht gefasst.

Die Stadtverwaltung bot die Hilfeleistung eines psychologischen Dienstes bereits unmittelbar nach der Bluttat in Zell am See an. Der mutmaßliche Mörder der 20-jährigen Pinzgauerin tötete die Frau in einem Mehrparteienhaus mit Schüssen aus nächster Nähe. Anschließend konnte er flüchten. Auch eine Personenbeschreibung des Täters führte noch nicht zu seiner Festnahme.

Seit zwei Wochen bietet der Verein Pro Mente eine Telefonhotline für besorgte Menschen an. „Derzeit haben wir vier Personen in ambulanter Betreuung, eine fünfte Person ist bereits für eine längerfristige trauma-theraupeutische Behandlung weitervermittelt. Bei der Telefonhotline gingen bisher 22 Anrufe ein“, schilderte Josef Demitsch, Leiter der ambulaten Krisenintervention von Pro Mente.

Mord macht nicht nur Nachbarn betroffen

Laut Demitsch schlage ein Mord wie dieser Wellen und erzeuge auch bei Menschen, die nicht zu den Angehörigen gehören bzw. nicht unmittelbar mit der Tat zu tun haben, große Betroffenheit. Die seelische Belastung der Betroffenen, die sich bereits an den psychologischen Hilfsdienst gewandt haben und die Großteils nicht unmittelbar mit der Tat zu tun haben, könnte sich laut dem Leiter der ambulanten Krisenintervention von Pro Mente noch länger hinziehen.

Kostenloses Hilfsangebot

Der psychologische Dienst ist kostenlos und rund um die Uhr erreichbar, auf Wunsch auch anonym. Bei der Telefonhotline arbeiten insgesamt 13 Personen.

Psychologischer Hilfsdienst Pro Mente
Telefonnummer: 06542/72600

Links:

• Nach Mord in Zell: Runder Tisch zu Sicherheit (salzburg.ORF.at; 24.10.2018)
• Nach Mord: Psychologische Hilfe für Bevölkerung (salzburg.ORF.at; 23.10.2018)
• 20-Jährige erschossen: Täterbeschreibung (salzburg.ORF.at; 21.10.2018)