Gratis-Zahnspange: Fronten verhärten sich

Nachdem fest steht, dass es in Salzburg keine Gratis-Zahnspangen für Kinder und Jugendliche mehr geben wird, ist zwischen Gebietskrankenkasse und Ärzten ein Streit entbrannt. Schlichtungsversuche der Landespolitik haben noch keine Einigung gebracht.

Ein zu hoher bürokratischer Aufwand und Einmischung der Gebietskrankenkasse auch in medizinische Fragen, das sind laut der Salzburger Zahnärztekammer die Gründe für die Kündigung des Vertrags zur Gratiszahnspange- mehr dazu in Ärger über Aus für Gratiszahnspange (salzburg.ORF.at; 24.9.2018)

Warum die bundesweit einheitliche Gratis-Zahnspangenregelung in Salzburg als einzigem Bundesland ein derartiges Problem sein soll, dass man den Vertrag kündigen muss, versteht man bei der Gebietskrankenkasse weiterhin nicht.

Mehrere strittige Fälle?

Die Regelung und der damit verbundene Verwaltungsaufwand sei in allen Bundesländern der gleiche, heißt es. Dazu gibt es ein österreichweit einheitliches Formular, das die Kieferorthopäden ausfüllen müssen. Was die Schwere der Zahnfehlstellung und damit verbunden den Anspruch auf eine Gratiszahnspange angeht, habe es allerdings in einigen Fällen Diskussionen gegeben.

Vertrauen zwischen Ärzten und GKK zerüttet

Die Zahnärztekammer spricht von über 100 strittigen Fällen, die Gebietskrankenkasse von sieben. Einer dieser Fälle landete auch vor Verwaltungs- und Landesgericht, bestätigt der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse, Andreas Huss: „Es hat einen einzigen gerichtsanhängigen Fall gegeben, indem der Gutachter unserer Einschätzung Recht gegeben hat. Da hat es auch in Absprache mit der betroffenen Familie eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft gegeben. Der Kieferorthopäde wurde aber freigesprochen“.

Der Fall sei bereits zwei Jahre alt, doch scheint er im Fall Gratiszahnspange das Vertrauensklima zwischen Zahnärztekammer und Gebietskrankenkasse nachhaltig zerrüttet zu haben.

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TV-Bericht in „Salzburg heute“

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