Krimml: Umweltanwalt gegen Chalet-Dorf

Hochkrimml (Pinzgau) entwickelt sich zu einer Bettenburg – neben einem Naturschutzgebiet. Nach einem Chalet-Dorf mit 200 Betten ist ein weiteres Hoteldorf mit 20 Gebäuden und 450 Betten geplant. Das Land hat bisher nichts dagegen.

Eine Hotelanlage nach der anderen wird in Hochkrimml geplant. Für beide Projekte sei keine Umweltprüfung notwendig, heißt es von den zuständigen Abteilungen der Landesregierung unter der grünen Ressortchefin Astrid Rössler.

Heftige Kritik des Landesumweltanwaltes

Geplant sind zwei separate Anlagen in direkter Nachbarschaft, die von unterschiedlichen Betreibern geführt werden sollen. Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener hat schwere Bedenken: „Mir geht es darum, dass im Bescheid so getan wird, als würden die beiden Projekte miteinander nichts zu tun haben. Das ist vielleicht von der Betreiberseite her so zu begründen - aber von der Lage her sicher nicht. Sie liegen beide in demselben Gebiet der Gemeinde. Es gibt nur eine Zufahrtsstraße. Es geht in der Nähe um das gleiche Schutzgebiet Natura 2000. Leider hat das Land hier keine Zusammenhänge erkannt.“

Der Landesumweltanwalt kritisiert einen schweren Eingriff in die Natur, befürchtet deutlich mehr Verkehr und die Schaffung illegaler Zweitwohnsitze.

Wie reagiert die grüne Ressortchefin?

Aus dem Büro der zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) heißt es dazu auf Anfrage des ORF, man werde sich die beiden Hotelprojekte in Ruhe im Raumordnungsverfahren ansehen. Die Gemeinde will sich zu den Details der Projekte nicht äußern. Bürgermeister Erich Czerny (ÖVP) sieht die Anlagen „absolut positiv“.

Links: