Nach Anzeige gegen Laun: Keine Ermittlungen
Der im März im katholischen Internetmagazin www.kath.net veröffentlichter „Hirtenbrief“ von Laun hatte dem 74-Jährigen eine Anzeige der Salzburger Homosexuelleninitiative (HOSI) bei der Staatsanwaltschaft Salzburg eingebracht. Laun hatte in dem Brief gegen die „Gender-Ideologie“ und Homosexuelle gewettert. Die Staatsanwaltschaft leitet jedoch kein Ermittlungsverfahren ein.
Der scheidende Weihbischof hatte Homosexuelle als „irgendwie gestörte Männer und Frauen, die anatomisch eine kleine Missbildung haben oder eine sexuelle Anziehung zum eigenen Geschlecht verspüren“ bezeichnet. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt die Anfang Mai von der HOSI eingebrachte Sachverhaltsdarstellung, die in Richtung des Vorwurfs der Verhetzung geht, geprüft.
„Anfangsverdacht nicht ausreichend“
Von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sei mangels Anfangsverdachtes einer von Amtswegen zu verfolgenden, gerichtlich strafbaren Handlung abgesehen worden, erklärte der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, am Donnerstag auf Anfrage der Austria Presse Agentur (APA).
APA/Erwin Scheriau
Auch in Deutschland stieß der Hirtenbrief auf Kritik. Medienberichten zufolge hatten vier SPD-Politiker die Staatsanwaltschaft Berlin mit der Aufforderung eingeschaltet, sie solle über ein Rechtshilfeersuchen eine strafrechtliche Verfolgung von Laun sowie des katholischen Internetmagazins in Österreich erreichen. Das Portal helfe mit der Veröffentlichung des Laun-Textes, zum Hass gegen Teile der Bevölkerung anzustacheln.
Debatte: Wie homophob ist die Kirche?
Dechanten distanzierten sich von Brief
Die katholischen Dechanten in Salzburg hatten sich von dem „Hirtenbrief“ Launs distanziert. Seine Aussagen seien „ausschließlich persönliche Meinung des Autors“, hieß es dazu.
Links:
- SPD-Politiker zeigen Weihbischof Laun an (salzburg.ORF.at; 13.4.2017)
- Leitende Priester distanzieren sich von Laun (salzburg.ORF.at; 31.3.2017)
- Heftige Kritik an Weihbischof Laun (salzburg.ORF.at; 27.3.2017)