Untersberg: Vor gefährlichem Teil der Rettung

Die Bergung des schwer verletzten Höhlenforschers im Untersberg läuft nach wie vor nach Plan, meldete am Sontag die Bergwacht. Die Retter und der Patient erreichten das Biwak 4. Jetzt steht aber ein gefährlicher Abschnitt bevor - mit glatten Steilwänden.

Nach Angaben der Bergwacht erreichte das internationale Rettungsteam mit drei Ärzten am Sonntagvormittag das Biwak 4, um eine längere Ruhepause einzulegen. Nachdem die Gruppe die Strecke entlang der „Langen Geraden“ gemeistert hat, beginnt nun ein komplizierter Abschnitt. Denn der Biwak 3 in der Riesending-Schachthöhle in rund 700 Metern Tiefe ist nur durch Klettern entlang einer glatten Steilwand zu erreichen.

Das macht den Aufstieg nicht nur für die Rettungskräfte schwieriger und gefährlicher: „Bis zum Biwak 4 konnte der Verletzte liegend transportiert werden. Nun muss er an Seilen senkrecht in die Höhe gezogen werden“, erklärte ein Sprecher der Bergwacht. Bis zu zwei Tage könne es dauern, bis die Gruppe am Biwak 3 eintreffe. Österreichische Bergretter bereiteten die Wegstrecke vor.

Einsatz dürfte noch eine Woche dauern

Sonntagnachmittag waren rund 100 Mann im Berg. Ein Team war auch mit dem Rückbau der Seile und Winden vom ersten Teil der Rettungsstrecke beschäftigt. Dieses Material wird für die Wegabschnitte der nächsten Tage benötigt. Die Bergwacht rechnet damit, dass der Einsatz in der Riesending-Schachthöhle im Untersberg noch bis nächstes Wochenende dauert. Die Retter und der Höhlenforscher werden regelmäßig mit Essens-Rationen versorgt. Darin enthalten sind Brot, Müsliriegel, Obst und Getränke.

Grafik zeigt stilisierte Höhle in Bayern

APA/ORF.at

Der Zustand des Verletzten ist nach Angaben der Bergwacht weiterhin stabil. Derzeit betreuten drei Ärzte aus Slowenien, Deutschland und Österreich den Patienten. Sie forderten ein weiteres Analysegerät zur Überwachung der Vitalfunktionen an. Der Höhlenforscher, der in Karlsruhe arbeitet, hatte am Sonntag vergangener Woche durch Steinschlag ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Am Freitag hatte der Aufstieg aus 1.000 Metern Tiefe begonnen.

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