Keine Entscheidung zu neuer Salzachbrücke

Der Bau einer neuen Salzachbrücke zwischen Oberndorf (Flachgau) und Laufen (Bayern) rückt in weite Ferne. Die Euregio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein will auf eine Studie zum Natura-2000-Schutzgebiet dort warten.

Bei der Sitzung am Dienstag in Traunstein konnte sich die Euregio zu keiner Grundsatzentscheidung für die Brücke durchringen. Geplant ist die neue Salzach- Querung südlich von Oberndorf und Laufen. Damit soll die Hauptstraße nicht mehr durch das Zentrum der beiden Städte laufen.

Die Salzachbrücke zwischen Oberndorf und Laufen aus dem Jahr 1903

ORF

Die jetzige Salzachbrücke, die den Verkehr durch das Zentrum von Oberndorf und Laufen führt

Hauptstraße würde durch Schutzgebiet gebaut

Größtes Hindernis für die Umsetzung ist das Natura-2000-Schutzgebiet am Salzachufer in der Gegend, wo die Brücke erichtet wird: „Es ist eine ergänzende Studie in Auftrag gegeben worden - mit dem klar definierten Ziel: Entlastung von Laufen und Oberndorf“, sagt der Landrat des Berchtesgadener Landes, Georg Grabner (CSU), „Diese Schadstoff-Problematik ist nicht wegzudiskutieren. Da muss eine Lösung gefunden werden. Es ist ja nicht so, dass Natura 2000 ein Totschlag-Argument ist. Es ist festzustellen: Ist es ein erheblicher Eingriff? Wenn ja, ist die Frage: Gibt es Alternativen? Da läuft die Untersuchung und die Ergebnisse werden Anfang 2012 vorliegen.“

Grabner hält es „für wahrscheinlich, dass es eine Möglichkeit gibt“, die Brücke zu bauen - diese sei „unverzichtbar“.

Haslauer: „Mensch geht vor Natur“

Der Salzburg Verkehrsreferent Wilfried Haslauer (ÖVP) stößt ins selbe Horn: „Es müssen geordnete Verfahren durchgeführt werden. Es geht im Prinzip um ein überwiegendes öffentliches Interesse. Und ich muss schon ganz ehrlich sagen: Wie’s in Oberndorf und Laufen täglich zugeht, ist bemerkenswert. Und da gibt’s für mich schon eine ganz klare Ansage - und die heißt: Mensch vor Natur. Diese Interessensabwägung ist im Verfahren anzustellen, auch ein Ausgleich für die Interessen des Naturschutzes zu schaffen.“

Bis es aber zu einem Brückenbau kommen wird, „wird es noch Jahre dauern“, betont Haslauer, „Wenn man in einem Zehn- bis 15-Jahres-Zeitraum redet, werden wir nicht weit davon entfernt sein.“ Die Verkehrslawine wird sich also voraussichtlich noch viele Jahre durch Oberndorf und Laufen wälzen.

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