Protest gegen Frühstau durch Anthering

Jeden Werktag zwischen 7.00 und 8.00 Uhr steht eine Autokolonne durch den Kern des Flachgauer 3.500-Einwohner-Ortes Anthering. Viele Pendler weichen bei Stau von der nahegelegenen Bundesstraße nämlich auf diesen „Schleichweg“ aus.

Früh-Verkehr auf der B 156 (Lamprechtshausener Bundesstraße) bei Anthering

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Stau auf der B156 bei Anthering

Gegen 6.30 Uhr beginnt auf der Lamprechtshausener Bundesstraße (B156) zwischen Oberndorf und Salzburg die Verkehrslawine: Pendler aus dem nördlichen Flachgau und dem Innviertel fahren dort täglich in Richtung Landeshauptstadt.

An normalen Werktagen beginnt etwa beim Knoten Acharting der Stau. Um der Verzögerung auszuweichen, verlassen viele Pendler bei dem Knoten die Bundesstraße und nehmen die parallel laufende Straße durch das Ortszentrum von Anthering. Beim Knoten Anthering reihen sich diese Stauflüchtlinge wieder auf der B156 ein - zum Ärger jener Autofahrer, die den Stau geduldig ertragen haben.

Verkehrskollaps im Dorf zwischen 7.00 und 8.00 Uhr

Die Folge: Im eher beschaulichen Anthering herrscht von 7.00 bis 8.00 Uhr ein Verkehrsaufkommen wie in einer Hauptverkehrsstraße: „In kürzester Zeit bildet sich ein Stau herinnen im Dorf - und das hindert natürlich bei uns die Autofahrer, die wegfahren, die Fußgänger und die Kinder, die zur Schule gehen. Die sind da gefährdet“, schildert Bürgermeister Johann Mühlbacher (ÖVP).

Früh-Stau durch das Zentrum von Anthering

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Stau im Zentrum von Anthering in den Morgenstunden

Deshalb will der Bürgermeister auf der Hauptstraße durch den Ort ein „beschränktes Durchfahrtsverbot in den Morgenstunden. Die Spitze ist ja nur auf ein Stunde in der Früh beschränkt, in der alle zur Arbeit fahren wollen.“

Gemeinde müsste Straße übernehmen

Doch diese Forderung sei nicht so leicht umzusetzen, sagt Verkehrsreferent Wilfried Haslauer (ÖVP): „Die Straße (durchs Ortszentrum von Anthering - Anm.) ist eine Landesstraße. Wir können auf Landesstraßen nicht allgemeine Fahrverbote verhängen. Da müsste die Gemeinde die Straße als Gemeindestraße übernehmen. Das können wir gerne mit der Gemeinde verhandeln, das wäre auch in unserem Interesse, weil wir ja die B156 vor Jahren großzügig ausgebaut haben. Damals wurde verabsäumt, dass die Gemeinde diese Straße übernimmt.“

Doch die Straße übernehmen will die Gemeinde Anthering nicht - damit seien nämlich in erster Linie höhere Kosten verbunden.