Kein Geld: Weniger statt mehr Beratungslehrer

In Salzburg werden zwar derzeit neue Beratungslehrer für Problemschüler ausgebildet. Sie haben aber wenig Chancen, auch zum Einsatz zu kommen. Denn schon heuer wurden Stunden für Beratungslehrer gekürzt statt ausgebaut.

Mobbing, Schulangst, Scheidung der Eltern - Es gibt mehr als genug Kinder in der Krise, um die sich Beratungslehrer kümmern müssen. 54 sind derzeit an den Salzburger Schulen im Einsatz, weitere 25 werden in Lehrgängen in der Pädagogischen Hochschule gerade ausgebildet.

Schülerin bei Beratungslehrerin

ORF

Schülerin bei Beratungslehrerin

Doch um sie einzusetzen, müsste des Land Salzburg mehr Geld in die Hand nehmen. Im neuen Landesbudget ist das nicht vorgesehen. Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Josef Sampl, zugleich Bildungssprecher der ÖVP im Landtag, kennt die Fakten: „Nach derzeitigem Budgetstand sind die Chancen nicht besonders groß. Ich würde sie sehr gering einschätzen. Denn im Budget ist an zusätzlichen Mitteln für Landeslehrerinnen und Landeslehrern nichts vorgesehen.“

Dabei spricht sich Salzburgs oberster Schulpsychologe ja für mehr Beratungslehrer aus - mehr dazu in Mehr Beratungslehrer für Problemschüler gefordert.

Kürzungen in diesem Schuljahr

Die Grünen fanden durch Landtags-Anfragen an Bildungsreferentin Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) heraus, dass die Stundenzahl für Beratungslehrer in diesem Schuljahr sogar wieder sank.

„Es ist das Problem in Salzburg, dass die Landeshauptfrau und die Landesregierung sich weigern, zusätzlich zu den vom Bund bezahlten Stellen hier Landesmittel einzusetzen - im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern wie Oberösterreich, Niederösterreich, Tirol oder Vorarlberg. Ich glaube, alle anderen Bundesländer setzen zusätzliche Mittel ein“, betont der grüne Abgeordnete Cyriak Schwaighofer, „Die Rechnung dafür bekommen wir natürlich präsentiert: Das geht zu Lasten der Kinder, der Lehrer, der Familien und letztendlich der Gesellschaft.“

Die Landesregierung will lediglich mehr Schul-Assistenten finanzieren. Die sind weniger gut ausgebildet, dafür aber auch billiger.