Teufelsgraben in Seeham
Sendungshinweis
„Salzburg heute“, 19.10.2017
In der sanften Hügellandschaft im Trumer Seengebiet tut sich plötzlich der Teufelsgraben auf, eine tiefe Schlucht. Der Graben ist ein beliebtes Spazier- und Wandergebiet. Egal, wo man gerade in der Schlucht unterwegs ist: das Wasser spürt man immer. Denn am Ende des Grabens bricht der Wildkarwasserfall hinunter. Dieser entspringt im Tobelmoor in Obertrum. Im Teufelsgraben selbst schlängelt sich der Bach dann durch die Schlucht und mündet schließlich in den Obertrumer See.
ORF/Mariella Treml
Teufelstritt und Teufelsrinne erinnern an Sage
Ihren Namen hat die Schlucht erst seit den 1750er Jahren. In den Aufzeichnungen wird der Teufelsgraben zuvor als Karrgraben beschrieben. Einer Sage zu Folge soll sich am Wasserfall ein Teufel herumgetrieben haben. Beim Wasserfall steht auch die historische Röhrmoosmühle. Diese war eine der letzten Lohnmühlen im Flachgau. Müllersburschen sollen den Teufel am Wasserfall getroffen und ihn überlistet haben. Am Wasserfall erinnern noch die Teufelsrinne und der Teufelstritt an die Entstehungssage.
„Weil der Teufel mit einem derart großen Zorn weggehüpft ist, ist der Stein unter ihm geschmolzen. Deshalb sieht man hier am Wasserfall die Teufelsrinne, wo er hinuntergerutscht ist und den Teufelstritt“, sagt Johann Greischberger, Grundbesitzer und Aicherbauer in Seeham.
Heute ein Lehrpfad
Der Teufelsgraben ist in Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg heute ein Öko-Kulturprojekt. Durch die Schlucht führt ein Naturlehrpfad, dieser erklärt die Landschaft, Vegetation und die Tierwelt des Teufelsgrabens.
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Teufelsgraben in Seeham
Der Teufelsgraben in Seeham ist ein Kleinod der Gemeinde am Obertrumer See - das Graben wurde von einem Bach geformt.
Wasserfall treibt historische Kugelmühle an
Bis zum Jahr 1647 lassen sich im Flachgau Kugelmühlen urkundlich belegen. In diesen Mühlen wurden Steinkugeln erzeugt, die auf der ganzen Welt gehandelt wurden - unter anderem als Schiffsballast. Die Kugelmühle im Teufelsgraben ist eine von nur zwei historisch belegten in ganz Salzburg.
ORF
1983 wurde sie wieder aktiviert. Bis heute treibt die Wasserkraft des Wildkarfalles die Mühle an. Verschiedene Steine der Region können somit auch heute noch zu Kugeln geschliffen werden.