Viel Schadholz nährt Borkenkäfer

Die großen Mengen an Schadholz in den heimischen Wäldern bieten Nährboden für Borkenkäfer. Heuer ist die Lage besonders schwierig, weil Schneedruckschäden über das ganze Bundesland verbreitet und nicht lokal begrenzt sind.

Es sind die Waldschäden durch die Schneelast des vergangenen Winters und auch vielerorts noch Reste mehrere Stürme im Oktober, die derzeit als Schadholz im ganzen Bundesland liegen. Betroffen sind vor allem der Zentralraum rund um die Stadt Salzburg, der Flachgau, aber auch Gebiete in höheren Lagen in allen Bezirken - mehr dazu in: Millionenschäden nach Schneechaos im Wald (salzburg.ORF.at; 22.3.2019)

Schadholz nach Schneeschäden, Henndorf

ORF

Das viele Schadholz bietet perfekte Brutplätze für den Borkenkäfer

„Wir befürchten Schlimmes“

Die Borkenkäfer fangen bei rund 20 Grad Lufttemperatur zu schwärmen an - erfahrungsgemäß heißt das Mitte bis Ende April, erklärte Forstdirektor Franz Lanschützer. „Bevorzugt besiedeln die Borkenkäfer bruttaugliches Material, das am Waldboden liegt. Sie befallen Bäume, die zwar schon noch stehen, aber geschädigt sind. Wir befürchten Schlimmes, weil eben so viel bruttaugliches Material vorhanden ist“, meinte der Forstdirektor.

Schäden weit verbreitet

Heuer sei die Ausgangslage deshalb besonders schwierig, weil die Schäden durch den Schneedruck weit verteilt sind - und an vielen Stellen ganze Waldbestände betroffen sind. An anderen Stellen seien über weite Gebiete auch nur viele einzelne Bäume unter der Schneelast geknickt. Die müssen allerdings gefunden werden, sagte Lanschützer.

Schadholz nach Schneeschäden, Henndorf

ORF

Waldbesitzern wird geraten, Schadholz so schnell wie möglich zu entfernen

Am Boden liegende Bäume rasch entfernen

Man rate den Waldeigentümern, jeden geschädigten Baum zu beurteilen: „Ob die grüne Krone so vital ist, ob man den Baum nicht trotz Bruch stehen lassen kann. Der Holzmarkt ist derzeit so überlastet, deswegen muss man mit Verzögerungen bei der Abfuhr rechnen“, so der Forstdirektor. Bäume, die am Boden liegen, solle man so rasch als möglich aus dem Wald entfernen. Wichtig sei es auch, die grünen Baumkronen, die derzeit am Waldboden liegen, zu entasten und einzukürzen, damit sich der Borkenkäfer darin nicht einnisten kann.