Millionenschäden nach Schneechaos im Wald

Der heftige Schneefall vom Jänner hat im nördlichen Flachgau und Innviertel (Oberösterreich) Waldschäden in Millionenhöhe angerichtet. Ein Vielfaches der sonst üblichen Holzmenge muss jetzt vor Borkenkäfern gerettet werden.

Im Wald zwischen Henndorf (Flachgau) und Neumarkt (Flachgau) sind die enormen Schäden, die die Schneemassen Anfang des Jahres angerichtet haben, noch gut zu sehen. Der Neuschnee und starke Schneeverwehungen haben hier zahlreiche Bäume geknickt, sagt der Henndorfer Revierleiter Horst Meingassner. Die Schadflächen sind über das gesamte 1.700 Hektar große Revier verteilt, ergänzt Frank Diehl von der Forstverwaltung Mayr-Melnhof. „Wir gehen von Millionenschäden aus. Es ist der stärkste und größte Schaden, der jemals in der Zeit der Eigentümerfamilie - der drei Generationen Mayr-Melnhof - entstanden ist. Hätten wir nur dieses Revier und sonst keine Geschäftszweige, wäre es existenziell“, sagt Diehl.

Waldschäden Henndorf

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Einsatz großer Erntemaschinen derzeit unverzichtbar

Jetzt hat die rasche Aufarbeitung des Schadholzes oberste Priorität. Acht Spezialgeräte sind im teilweise steilen Gelände im Einsatz. Trotz der schweren Maschinen, versucht man möglichst bodenschonend vorzugehen: „Wenn ich große und schonende Ketten auflege, ist da kein größerer Schaden als wenn man mit kleineren Traktoren fahren würde. Wir sind gezwungen, diese großen Maschinen einzusetzen, weil wir sonst in der gebotenen Kürze der Zeit - und wir rechnen mit über einem Jahr - das Holz gar nicht aufarbeiten können. Diese Holzmenge würde verderben und im Wald verfaulen. Die Käferproblematik würde noch zunehmen“, sagt Diehl.

Waldschäden Henndorf

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Eile wegen drohendem Preisverfall und Börkenkäfer

Bis zu 20 Lastwagenladungen Holz täglich werden aus dem Wald gebracht. Die Eile ist nicht nur wegen der Borkenkäfer geboten, es geht auch darum, noch einen halbwegs akzeptablen Holzpreis zu erzielen, sagt Meingassner. „Wenn der Käfer die Bäume befällt und noch weiter entwertet, haben wir noch größere Abzüge, weil das Holz weniger Qualität hat.“ Weil viele Bäume zersplittert und die Forstarbeiten generell gefährlich sind, ist das Revier für Spaziergänger und Mountainbiker derzeit gesperrt.

Hohe Schäden im Wald

Die heftigen und starken Schneefälle im Jänner haben im nördlichen Flachgau bis ins Innviertel enorme Waldschäden angerichtet. Allein im Forstrevier eines einzigen Waldbesitzers rechnet man mit einem Millionenschaden durch Wertminderung des Holzes und durch hohe Personal- und Maschinenkosten bei der Aufarbeitung. Denn ein Mehrfaches der sonst üblichen Holzmenge muss nun in kurzer Zeit aus dem Wald gebracht werden.

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