Konflikt um Fuchsjagd im Tennengau

Tierschützer stehen in Konflikt mit der Tennengauer Jägerschaft. Jährlich treffen sich die Waidmänner um die geschossenen Füchse und Marder zu ehren. Gleichzeitig demonstrieren Tierschützer gegen die Fuchsjagd, etwa am Samstag bei der „Nacht des Fuchses“ in Scheffau (Tennengau)

Es ist eine umstrittene Tradition - Tennengauer Jäger treffen sich jedes Jahr im Winter in Scheffau, um Füchse und Marder zu jagen. Diese „Nacht des Fuchses“ ist Tierschützern ein Dorn im Auge - sie sprechen von sinnlosem Tiermord. Die Jäger hingegen von einer notwendigen Maßnahme.

31 Füchse und 37 Marder haben die Waidmäner in den vergangenen Tagen erlegt. Durch die Feierlichkeiten sollen die getöteten Tiere wertgeschätzt werden. Zumindest für die Jäger eine begründete Tradition - sie hätten die Verantwortung den Fuchsbestand zu regulieren, sagt der Tennengauer Bezirksjägermeister Rupert Schnöll: „Allein schon, damit andere Wildarten eine Chance haben. Außerdem müssen wir schauen, dass nicht zu viele Krankheiten aufkommen. Der Fuchsbandwurm, die Staupe, die Räude werden mehr, wenn es mehr Füchse gibt“.

Die Bestände müssten reguliert werden, natürliche Feinde wie Luchs, Wolf und Steinadler hat der Fuchs in der heimischen Region nicht mehr, heißt es von der Jägerschaft.

Tierschützer bei der langen Nacht des Fuchses

ORF

Jedes jahr kommen auch einige Tierschützer, um gegen die Fuchsjagd zu demonstrieren

Tierschützer “Keine Argumente für Fuchsjagd“

Abseits der Feierlichkeiten machen Tierschützer Wirbel. Auch sie sind seit Jahren ein fixer Bestandteil. Warum man Füchse oder Marder jagen muss ist ihnen unklar - es sei aus ihrer Sicht sogar strafbar, sagt Thomas Putzgruber vom Verein „RespekTiere“: „Es gibt keine Argumente für die Fuchsjagd. Weder wildbiologische noch gesundheitliche oder wirtschaftliche Argumente. Darüber hinaus ist es ein Vergehen gegen das Tierschutzgesetz. Und müsste somit strafbar sein“.

Jäger: “Wir haben genug Füchse“

Die Jäger lassen sich von den Tierschützern nicht stören. Jeder Schütze, bekommt einen sogenannten Bruch - einen Zweig der den letzten Bissen der Tiere darstellen soll. Er diene als Anerkennung gegenüber den erlegten Tieren und stehe auch für die Gemeinschaft der Jäger. Denn sie wollen nicht nur die Fuchszahlen regulieren, sondern auch die eigene Tradition aufrecht halten, sagt der Bezirksjägermeister: „Es geht um die Gesellschaft. Und es geht darum, die Fuchsjagd aktiv zu halten. Sonst geht sie verloren. Und Füchse haben wir genug, die werden nicht weniger, wenn man ein paar schießt“.

Die erlegten Füchse und Marder nehmen die Jäger nach der Feier wieder mit nach Hause, um entweder Pelze daraus zu machen, sie auszustopfen, oder sie zu verkaufen. Lukrativ sei das aber nicht, 10€ bekomme man für einen Fuchs.

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Konflikt um Fuchsjagd

Es ist eine umstrittene Tradition - Tennengauer Jäger treffen sich jedes Jahr im Winter in Scheffau, um Füchse und Marder zu jagen. Diese „Nacht des Fuchses“ ist Tierschützern ein Dorn im Auge

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