Rekord bei Privatkonkursen in Salzburg

Weniger Firmenpleiten, aber so viele Privatkonkurse wie noch nie - das zeigt die Insolvenzstatistik des Kreditschutzverbandes von 1870 für die ersten neun Monate heuer. Hauptgrund für den starken Anstieg bei Privatpleiten ist eine Gesetzesnovelle.

327 Salzburgerinnen und Salzburger mussten in den ersten neun Monaten Privatkonkurs anmelden - um 80 Fälle oder fast ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum 2017. Eine Insolvenzrechtsnovelle macht Privatkonkurse jetzt nämlich leichter: Schulden müssen jetzt nur mehr fünf anstatt wie bisher sieben Jahre lang zurückgezahlt werden, außerdem entfällt die zehnprozentige Mindestquote.

Gesetzesnovelle als Grund für viele Verfahren

Viele frühere Unternehmer mit hohen Schulden haben das Inkrafttreten dieser Novelle im November 2017 abgewartet. Dadurch bildete sich ein Rückstau, der die hohe Zahl der Privatkonkurse heuer erklärt und der sich erst jetzt langsam auflöst. Für die Zeit danach rechnen die Experten wieder mit einer Abnahme bei Privatkonkursen.

Gesunken ist dagegen die Zahl der Firmeninsolvenzen: Von Jahresbeginn bis Ende September mussten heuer exakt 252 Salzburger Firmen Konkurs anmelden. Das sind um 20 Firmen beziehungsweise 7,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2017. Mit 52 Millionen Euro lagen die Verbindlichkeiten dieser Firmen um 5 Prozent unter jenen in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Größte Einzelpleite war jene des Spielwaren- und Sportartikelvertriebs „Royalbeach“ mit Sitz in Salzburg. Auf sie entfällt mit 13 Millionen Euro ein Viertel der Gesamtschulden von 52 Millionen.

Link:

2018 bisher ein Fünftel weniger Firmenpleiten (salzburg.ORF.at; 31.7.2018)