Land will mehr zum Radeln bringen

Die Zahl der Fahrradfahrten soll in den kommenden zehn Jahren um zwei Prozent steigen. Dabei geht es der Landesregierung nicht um den klassischen Sonntagsausflug, sondern um Alltagsfahrten, die mit dem Rad erledigt werden können.

Kritikern ist dieses Ziel zu niedrig angesetzt. Zudem zeigt sich im Land Salzburg in Sachen Radnutzung ein enormes Regionen-Gefälle zwischen der Landeshauptstadt wo bereits ein Fünftel aller Wege per Rad zurückgelegt wird und den Bezirken. Damit ist die Stadt Salzburg auch der Stolz der heimischen Verkehrspolitik. Verkehrslandesrat Hans Mayr (TS) will bis 2025 den Anteil der Fahrradfahrten auf allen Wegen von elf auf 13 Prozent steigern. Ein wenig ambitioniertes Ziel, sagt Fidelius Krammel vom Verein „Radlobby“.

Und die Ideen gehen noch weiter - Autos sollen mehr Platz machen für die Radler. Peter Haibach von der Salzburger Verkehrsplattform kann sich etwa vorstellen, die Verkehrsflächen für Autofahrer zugunsten der Radfahrer zu halbieren.

Die meisten Fahrradmuffel wohnen am Land

Auf dem Land steht das Fahrrad allerdings noch oft im Abseits. So erledigen die Pongauer etwa erst vier Prozent aller Fahrten mit dem Fahrrad. Im Tennengau sind es neun Prozent, in den übrigen Bezirken sieben Prozent. Um mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen, fördert die Gemeinde St. Johann im Pongau Elektroräder, um die steilen Hänge im Ort leichter zu erklimmen. Dass viele Einheimische das Angebot annehmen, glaubt Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP) aber nicht. In Lofer, im flachen Saalachtal, wären die Bedingungen für Radfahrer eigentlich ideal, die Nachfrage lässt aber zu wünschen übrig.

Ein weiteres Problem ist die Finanzierung der Radwege. Vor allem am Land sind häufig Hänge oder Gräben im Weg, sagt Roland Hittenberger vom Referat Straßenbau des Landes. Das Budget für den Radverkehr bleibt in Zukunft allerdings gleich. Nach einer leichten Steigerung zuletzt werden es drei Millionen Euro jährlich sein. Bleibt offen, ob sich damit das Rad neu erfinden lässt.

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Radfahren soll attraktiver werden

Zwei Prozent mehr Radfahrer in zehn Jahren - ist Radlobbyisten zu wenig, der Verkehrslandesrat will ein realistisches Ziel setzen.

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