ÖVP bleibt Stärkste, Schmidt in Straßburg

Die ÖVP gewinnt leicht bei der EU-Wahl in Salzburg und bleibt stärkste Kraft. Die SPÖ ist weiter Zweite, gewinnt auch leicht. Die FPÖ als Dritte gewinnt stark. Und die Salzburgerin Claudia Schmidt (ÖVP) hat den angepeilten Sitz im EU-Parlament erobert.

Claudia Schmidt Mitglied des Europäischen Parlaments

APA / Barbara Gindl

Schmidt

Claudia Schmidt ist drin. Aus Stadt und Land Salzburg zieht - laut dieser Hochrechnung - außer der früheren Baustadträtin Schmidt niemand ins EU-Parlament in Straßburg bzw. Brüssel ein. Die meisten Fachleute hatten Schmidts Erfolg prophezeit, trotz Vorzugsstimmen-Kampagnen von Mitbewerbern.

Mit einem offiziellen Endergebnis wird erst am Montag gerechnet, weil landesweit noch die mit der Post verschickten Wahlkarten ausgezählt werden müssen. Am Gesamtergebnis dürfte sich dadurch nur noch sehr wenig ändern.

EU-Wahl 2014 TV-Debatte im ORF Landesstudio Salzburg

ORF / Gerald Lehner

Parteichefs bzw. Parteisprecher Salzburgs warten Sonntagabend auf den Sendungseinstieg bzw. die Live-Interviews durch ORF-Chefredakteur Gerd Schneider (links) in „Salzburg heute“ am Sonntagabend

Stand von Sonntagabend, 21.00 Uhr:
Salzburgs ÖVP hat 32,7 Prozent (+0,2), die SPÖ 21,4 Prozent (+2,3), FPÖ 19,4 Prozent (+7,8), Grüne 13,3 Prozent (+2,6), BZÖ 0,4 Prozent (-3,9), NEOS 6,5 Prozent (+6,5). Dazu kommen noch drei Kleinstparteien mit insg. 6,2 Prozent.

Ergebnisse der Salzburger Gemeinden:
Stadt Salzburg
Flachgau
Tennengau
Pongau
Pinzgau
Lungau

Aktuelle landesweite Hochrechnung:
Hier finden Sie auf der Website der Salzburger Landesregierung die aktuelle Hochrechnung

Biografisches zu Schmidt
Geboren am 26. April 1963 in Salzburg. Sie kommt beruflich aus Sozialbereich und Behindertenhilfe., Schmidt hat lange für die Lebenshilfe in Salzburg gearbeitet. Zuerst war sie dort heilpädagogische Leiterin (1989−1996), dann mit dem Aufbau der Behindertenanwaltschaft (1996−2000) der Lebenshilfe, und seit 2000 als Abteilungsleiterin für Organisation und Verwaltung beschäftigt.

Claudia Schmidt stammt aus einer Familie von Lehrern. Sie maturierte 1981 am Musischen Gymnasium in Salzburg. Danach zog es sie - nach einem Abstecher an die Medizinische Universität Innsbruck - an die Uni zurück nach Salzburg. Schmidt studierte hier Pädagogik - von 1987−1989 an der Universität Wien noch Sonder- und Heilpädagogik.

Seit 1999 war die Politikerin bis zu ihrer EU-Karriere Mandatarin der ÖVP im Gemeinderat der Stadt Salzburg und seit 2004 Obfrau des ÖVP-Gemeinderatsklubs.

32 bis 33 Prozent für ÖVP

Und so sehen die Hochrechnungen derzeit aus: In Stadt und Land Salzburg bleibt die ÖVP mit knapp 33 Prozent - und geringen Gewinnen - stärkste Partei vor SPÖ, FPÖ, Grünen und NEOS. Die Wahlbeteiligung in Stadt und Land Salzburg dürfte bei etwas mehr als 40 Prozent liegen. Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt.

Schellhorn nach Wien

Eine zweite personelle Veränderung in Zusammenhang mit Salzburg wird nun immer wahrscheinlicher: Weil die NEOS bundesweit am Sonntag ein Mandat im EU-Parlament fix gewonnen haben - weniger als von vielen erwartet, könnte der Salzburger Hotelier und Gastronom Sepp Schellhorn aus Goldegg (Pongau) schon in den Nationalrat nach Wien nachrücken.

In Österreichs Parlament wird nämlich der Platz von Angelika Mlinar frei. Diese übersiedelt für die NEOS ins EU-Parlament. Allerdings muss die Partei intern den Wechsel Schellhorns nach Wien noch absegnen.

Bundesweit: ÖVP klarer Gewinner

Bundesweit verteidigt die Volkspartei mit Spitzenkandidat Othmar Karas trotz Stimmenverlusten den ersten Platz, die SPÖ mit Eugen Freund bleibt Zweite und verfehlt ihr erklärtes Wahlziel. Stark zulegen können Freiheitliche und Grüne. NEOS schafft auf Anhieb den Sprung ins Europaparlament. Europa anders, REKOS, die Liste EU-Stop und das BZÖ verfehlen den Einzug ins EU-Parlament.

Wahl-Berichterstattung: Gerald Lehner, Salzburg.ORF.at

Video: Schmidts Wahltag

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