E-Autos: Heftige Kritik an 80er-Limit
Elektroautos haben keinen Auspuff, fahren in Salzburg ausschließlich mit Ökostrom und sind vom Immissonsgesetz Luft eigentlich ausgenommen, sagt der Geschäftsführer vom Elektroautoverleih EMIL, Dietmar Emich.
smart.at
Das vom Land verordnete 80er-Limit an der Stadtautobahn gilt aber auch für die Elektrofahrzeuge von Smart, Mitsubishi und Renault, die bei EMIL betrieben werden. Emich: „Das ist ein hanebüchenes Gesetz.“
„Amtsschimmel wiehert“
Dietmar Emich vom Autoverleih EMIL kann Sicherheitsargumente des Gesetzgebers für den Luftschutz-Achtziger auch für E-Autos nicht nachvollziehen: „Es heißt, ein Fahrzeug, das schneller fahren dürfte, wäre ein Gefahrenpotenzial für den restlichen Verkehr. Das ist ein völlig unzutreffendes Argument: Derzeit dürfen bei vielerlei Limit-Zonen die Lastwagen nur 80 km/h fahren, und die anderen 100. Bei diesem Gesetz für die West- bzw. Stadtautobahn in Salzburg wiehert der Amtsschimmel.“
Kritik an behördlichen Widersprüchen
Seit Mitternacht auf Donnerstag gilt auf der Westautobahn zwischen Salzburg-West und Salzburg-Nord Tempo 80. Die Landesregierung bzw. deren grüne LHstv. Astrid Rössler will - wie berichtet - mit der dreimonatigen Probephase die Stickoxid-Belastung deutlich reduzieren. Nach dem Probebetrieb soll dann entschieden werden, wie es weitergeht.
Forderungen des Betreibers
Es müsse unbedingt Ausnahmen geben, so Dietmar Emich, Verleiher von Elektro-Autos: „Alle Autos mit Null-Emission sollten auf der Stadtautobahn die 100 km/h fahren dürfen. Das fördert die Sensibilisierung der Allgemeinheit, dass eine ökologische Fortbewegung mittlerweile möglich ist. Deshalb würde ich mir von grüner Stadt- und Landespolitik viel mehr in diese Richtung wünschen.“
Die Verleihflotte von EMIL umfasst in der Stadt Salzburg derzeit 16 Elektroautos.
Links:
- Umstrittenes 80er-Limit in Kraft (salzburg.ORF.at; 20.02.2014)
- Emil Elektroautos in Salzburg