In riesiger Felswand mehrfach verirrt

Auf dem Watzmann konnten Einsatzkräfte wieder einem Bergsteiger knapp das Leben retten. Er sei ohne Ortskenntnisse in die Ostwand aufgebrochen und habe sich mehrfach verstiegen. Heuer gibt es sehr viele Einsätze auf dem grenznahen Riesen.

Watzmann von Süden

Gerald Lehner

Watzmann und Watzmannkinder von Süden

Der 42-jährige Mann aus Mittelfranken verirrte sich Sonntagnachmittag auf der Klettertour „Berchtesgadener Weg“ in der riesigen Ostwand des Massivs, der höchsten Wand der Ostalpen. Er folgte nach mehreren „Verhauern“ und falschen Anstiegsversuchen dann der Richtung anderer Kletterer, schaffte es knapp auf die Südspitze und konnte wegen starker Erschöpfung nicht mehr auf dem sehr steilen und anspruchsvollen „Normalweg“ ins Wimbachgries absteigen.

Deshalb wollte der Mann über die nördlich gelegene Mittelspitze und den gesamten Gipfelgrat zum Hocheck und von dort hinunter zum Watzmannhaus gelangen - eine lange und gefährliche Überschreitung, wenn man geschwächt und übermüdet ist, und der Tag nicht mehr allzu lang ist.

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Bayerisches Rotes Kreuz

Christoph 14

Am Tau ins Tal geflogen

Der Alpinist schaffte es von der Süd- noch zur Mittelspitze, wo er keine Kraft mehr hatte und den Notruf absetzte. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ und ein Bergretter aus Ramsau bei Berchtesgaden konnten den Franken bei einem Suchflug finden. Der ehrenamtliche Helfer wurde bei dem ihm abgesetzt. Nach der Erstversorgung brachte der Pilot die beiden ins Tal - am Rettungstau hängend. Dort erhielt der Bergsteiger weitere Hilfe vom Notarzt des Hubschrauberteams. Der Alpinist musste nicht ins Spital gebracht werden.

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Immer wieder schwierige Einsätze

In den vergangenen Tagen und Wochen haben Hubschrauberbesatzungen aus Bayern und Österreich sowie Berg- und Flugretter aus beiden Staaten in den Berchtesgadener Alpen zahlreiche, zum Teil sehr schwierige Einsätze durchgeführt. Mehrfach halfen sie Menschen in Bergnot, die sich laut Einsatzkräften technisch, navigatorisch oder körperlich unzureichend oder schlecht auf ihre Bergtouren vorbereitet hatten.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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