Watzmann: Kletterer aus Ostwand gerettet

Einsatzkräfte haben einen schwer verletzten Niedersachsen aus der riesigen Ostwand des Watzmann gerettet. Der 58-jährige Kletterer stürzte in der „Rampe“ der Route „Berchtesgadener Weg“ ab und blieb vor einem 200 Meter-Abbruch liegen.

Der norddeutsche Kletterer rutsche in rund 1.850 Metern Seehöhe ab und stürzte mehrere Meter auf ein Felsband in der Wand. Er erlitt am Sprunggelenk schwere Verletzungen und konnte in der - mit Biwak für zwei Tage geplanten - Klettertour nicht mehr weiter aufsteigen. Über Mobiltelefon rief er die Einsatzkräfte um Hilfe.

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Verunglückter schwierig zu finden

Die Besatzung des Notarzthubschraubers Christoph 14 aus Traunstein und ein ortskundiger Berchtesgadener Bergretter hatten große Mühe, den Verunglückten in der Wand zu finden. Das Team benötigte mehrer Überflüge des Suchgebietes. Die Ostwand lag am Nachmittag schon im Schatten, und die Kleidung des Niedersachsen hob sich farblich kaum von der Umgebung ab. Dann wurde der Mann doch noch entdeckt.

Nach Reichenhall ins Spital

Letztlich gelang es dem Piloten, den Bergretter am Tau bei dem Kletterer abzusetzen. Es folgte die Erstversorgung. Wenig später ging es für die beiden an dem 57 Meter langen Rettungstau mit dem Hubschrauber ins Tal. Dort wurde der Verletzte in den Krankenwagen des Roten Kreuzes aus Bad Reichenhall umgeladen. Das Team brachte ihn ins Spital der oberbayerischen Kreisstadt im Grenzgebiet zu Salzburg.

Bunte Kleidung hilft

Fachleute raten Bergsteigern und Kletterern zu mehr Mut bei der Auswahl von bunten, möglichst hellen T-Shirts, Jacken, Rucksäcken und anderen Ausrüstungsgegenständen. Die heute sehr modernen Braun-, Grün- und Grautöne seien im Hochgebirge bei Suchaktionen nicht gerade der große Hit für die Helfer, sagt ein Alpinpolizist.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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