Ortsporträt von Obertauern

Der Auftakt zu „Guten Morgen Österreich“ kommt am 29. März aus Obertauern. Der bekannte Skiort auf der Passhöhe des Radstädter Tauernpasses gehört zur Hälfte zur Gemeinde Untertauern (Pongau), zur Hälfte zu Tweng (Lungau).

Obertauern, auf fast 1.700 Metern Seehöhe gelegen, ist ein Tourismusort moderner Prägung: 9.000 Gästebetten stehen zur Verfügung, 1.300 davon in Jugendheimen. Allein im Winter verzeichnet der Ort rund eine Million Nächtigungen. Damit rangiert Obertauern österreichweit unter den Top fünf.

Obertauern

ORF

Obertauern ist unter den Top fünf der Tourismusorte in Österreich

Lange Geschichte als Transitroute

Tweng ist eine alte Siedlung, die bereits seit der Römerzeit existiert. Römische Meilensteine gehören zu den wichtigsten Archäologiefunden. Untertauern ist ebenfalls eine alte Siedlung und war ursprünglich eine Poststation an der wichtigen, schon zur Römerzeit existierenden Straße über den Radstädter Tauern.

Eine große wirtschaftliche Blütezeit ergab sich für beide Gemeinden durch die Leistung von Vorspanndiensten für Personen- und Güterverkehr über den Tauern. 84 Pferde und Ochsen waren für den Personen-, Fracht- und Postverkehr zur Vorspann erforderlich. Jahrhundertelang war die Reise über den Tauern lebensgefährlich. Gezählte 57 Lawinenstriche mussten durchquert werden. Schneestürme und Wetterstürze forderten immer wieder Todesopfer. Sie alle wurden auf dem „Friedhof der Namenlosen“ beigesetzt, direkt auf der Passhöhe mitten in Obertauern.

Der Friedhof der Namenlosen in Obertauern im Winter

ORF

Der „Friedhof der Namenlosen“ auf der Passhöhe erinnert daran, wie gefährlich früher die Überquerung des Radstädter Tauernpasses war

Sendungshinweis

„Guten Morgen Österreich“, 29.3.2016

Armee begann mit dem Skisport

Skisport wird in Obertauern bereits seit 1900 ausgeübt. Die k.u.k.-Armee führte hier Ausbildungskurse durch. 1935 brachte dann ein Raupenschlepper die ersten Skitouristen in den Ort. 1947 wurde der erste Lift gebaut, weitere folgten und machten Obertauern zu dem, was es heute ist: Zu einem modernen Wintersportort mit rund 100 Pistenkilometern.

Beatles als Werbeträger

1965 besuchen die Beatles Obertauern zu Dreharbeiten für den Film „Help“. John Lennon, Paul McCartney und Co. wurden dabei von jungen Skilehrern aus dem Ort gedoubelt. Während ihres Aufenthaltes gaben sie bei einer Privatveranstaltung im Hotel Marietta ihr einziges Konzert in Österreich. Die Bilder der Beatles im Schnee gingen um die Welt und machten Obertauern international bekannt.

Die Beatles in einer Szene aus "Help", gedreht 1965 in Obertauern

ORF

Die Skiszenen in „Help“ wurden in Obertauern gedreht

Herausforderung für Skifahrer

Bekannt ist auch die sogenannte „Tauernrunde“: Auf ihr kann man auf Skiern den Ort entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn umrunden. Die Bundesstraße wird dabei auf Skibrücken überquert. Eine echte Besonderheit im Skigebiet ist auch die Abfahrt „Gamsleiten 2“: Sie gilt als eine der schönsten aber auch anspruchsvollsten Pisten im Alpenraum. Gamsleiten 2 gilt ob ihrer Steilheit als Herausforderung für jeden Hobbyskiläufer und auch für viele Kinder und Jugendliche, die in Obertauern ihren Skikurs verbringen.

Im Ort ist man stolz auf die große Zahl der Schulskikurse, die hier abgehalten werden. Auch in diesem Segment zählt man zu den Topdestinationen in Österreich.

Skipisten im Morgenlicht

ORF

Die Pisten in Obertauern sind beliebt

Bekannte Persönlichkeiten

Der ehemalige Skirennläufer Heinz Schilchegger kommt aus Obertauern. Er gewann ein Weltcuprennen und wurde im Slalomweltcup 2000/2001 Gesamtzweiter. Auch eine Top-Snowboarderin nennt Obertauern ihre Heimat: Doresia Krings. Sie gewann elf Weltcuprennen und holte in ihrer Karriere drei WM-Bronzemedaillen. Beide - Schilchegger und Krings - leben heute noch in Obertauern.

Und dann gibt es da noch die „Schneeforscher“: So nennt sich ein Freundeskreis rund um die deutschen Fußball-Legenden Franz Beckenbauer und Uwe Seeler. Die Schneeforscher verbringen seit nunmehr 30 Jahren den Saisonauftakt in Obertauern.