Q wie Querschnittslähmung

Unter einer Querschnittslähmung versteht man eine Schädigung des Rückenmarks. Dadurch ist die Nervenleitung zwischen dem Gehirn und verschiedenen Bereichen des Körpers beeinträchtigt. Lähmungen der Gliedmaßen und der Atmung können die Folge sein.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 27.11.2015

Im Inneren der Wirbelsäule überträgt das Rückenmark die Informationen vom Gehirn zum Körper (etwa zu den Muskeln), aber auch umgekehrt von verschiedenen Körperregionen zum Gehirn (so zum Beispiel Schmerzreize). Wenn diese Nervenleitungen geschädigt oder gar unterbrochen werden, kann es zu motorischen Ausfällen oder Lähmungen kommen.

Die Schädigungen

50.000 Personen sind in Österreich auf einen Rollstuhl angewiesen, davon etwa 4.000 aufgrund einer Querschnittslähmung. Die häufigste Ursache dieser schweren Erkrankung stellen Unfälle mit Brüchen an der Wirbelsäule dar (z. B. Verkehrs- oder Sportunfälle).

Wirbelsäule gesamt

Gesundheitszentrum Bad Vigaun

Aber auch Entzündungen, Infektionen, Tumorerkrankungen oder Bandscheibenvorfälle sowie knöcherne Einengungen vom Wirbelkanal können die Informationsübertragung im Rückenmark beeinträchtigen.

Von der Höhe der Verletzung hängt auch der Schweregrad der Krankheit ab. Er reicht von einer Beeinträchtigung der Bewegungsfähigkeit bis hin zur kompletten Lähmung von Armen, Beinen und auch der Atmung.

Dr. Helmut Hiertz

Wolfgang Bauer

„Ist die Verletzung oberhalb des 5. Halswirbels, so ist auch die Atemfunktion beeinträchtigt. In diesen Fällen müssen die Patienten künstlich beatmet werden“, so Dr. Helmut Hiertz, Facharzt für Neurochirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun.

Von einer kompletten Querschnittslähmung spricht man, wenn die Betroffenen weder Arme noch Beine bewegen können und darüber hinaus keine Sinnesempfindungen haben. Wenn sie Arme und Beine bewegen können und außerdem Sinnesempfindungen gegeben sind, dann handelt es sich um eine partielle Querschnittlähmung.

Wie erfolgt die Diagnose?

Wenn die Patienten den Unfallhergang und ihre Empfindungen in den Gliedmaßen schildern, kann das für die behandelnden Ärzte bereits sehr aufschlussreich sein. Zur Absicherung der Diagnose werden auch die Reflexe überprüft sowie bildgebende Verfahren herangezogen.

Diagnose und Therapie sollte von erfahrenen Ärzten durchgeführt werden. Die Experten dort sind bestrebt, die Beeinträchtigung des Rückenmarks wieder rückgängig zu machen oder zumindest ihr Fortschreiten zu unterbinden. Vor allem mit Hilfe einer Operation. Welche Folgen die Verletzung hat, kann mitunter erst später - nach Wochen oder Monaten - ersichtlich sein. Eine komplette Querschnittslähmung kann nicht geheilt werden.

Röntgenbild Querschnittslähmung

Bad Vigaun

Frühzeitig handeln

Querschnittlähmungen können sich auch allmählich entwickeln bzw. ankündigen – ohne konkrete Unfälle. Wenn etwa neurologische Symptome wie Gangunsicherheiten, Koordinationsprobleme oder Schwächegefühle aufgrund von Degenerationen der Halswirbelsäule auftreten.

In solchen Fällen empfiehlt Neurochirurg Helmut Hiertz eine möglichst frühzeitige Abklärung. Findet man eine mechanische Beeinträchtigung des Rückenmarks, sollte diese operativ versorgt werden. Durch eine Entlastung des Rückenmarks und eine Stabilisierung der Wirbelsäule können sich die Symptome wieder zurückbilden.

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Q wie Querschnittslähmung

Von einer kompletten Querschnittslähmung spricht man, wenn die Betroffenen weder Arme noch Beine bewegen können und darüber hinaus keine Sinnesempfindungen haben.

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