Gesundheitslexikon: K wie Kreuzband

Zusammen mit den Seitenbändern sind das Vordere und das Hintere Kreuzband die wichtigsten Stabilisatoren des Kniegelenks. Reißt ein Kreuzband, führt das zu einer ausgeprägten Instabilität des Kniegelenks, die durch verschiedene Maßnahmen behoben werden kann.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 5.12.2014

Weil sich die beiden Bänder im Kniegelenk kreuzen, werden sie Kreuzbänder genannt. Ihre Aufgabe ist es, das Kniegelenk stabil zu halten. Das Kniegelenk wird nahezu ausschließlich durch Bänder geführt, im Gegensatz zum Hüftgelenk, welches durch die Muskulatur stabilisiert wird. Das Vordere Kreuzband verhindert ein Nach-Vor-Rollen des Oberschenkels gegenüber dem Unterschenkel, das Hintere Kreuzband sorgt dafür, dass der Oberschenkel nicht nach hinten gleitet. Sie sind somit für den runden Bewegungsablauf im Kniegelenk zuständig. Eine Verletzung der Bänder führt daher zu einer Instabilität im Bereich des Kniegelenks.

Häufige Risse

Die häufigsten Verletzungen sind Risse (Rupturen) der Kreuzbänder, wobei das Vordere Kreuzband etwa zehnmal so häufig reißt wie das Hintere. Als Verletzungsursache kommen vor allem verschiedene Sportarten wie der alpine Skilauf oder Ballsportarten in Frage. Frauen tragen bei diesen Sportarten ein bis zu achtmal höheres Risiko einen Kreuzbandriss zu erleiden. Der weitaus größte Anteil der Rupturen des Vorderen Kreuzbandes geschieht ohne Fremdeinwirkung, etwa bei einem plötzlichen Richtungswechsel oder beim Abschwingen auf der Skipiste.

Sturz auf Skipiste

ORF

Unfälle beim Skilauf bergen ein hohes Risiko für Kreuzbandrisse.

Schmerzen und Schwellungen

Die Betroffenen merken einen Riss im Allgemeinen durch einen plötzlichen Schmerz mit rasch folgender Schwellung (Gelenkserguss). Manchmal ist auch ein Knall vernehmbar, wenn ein Kreuzband reißt. Ebenfalls spürbar ist eine Instabilität des Kniegelenks. Viele haben das Gefühl, dass das Knie irgendwie wegrutscht. Besonders häufig kommt es zu einer zusätzlichen Verletzung anderer Strukturen, etwa der Menisken oder der Seitenbänder. Andererseits kann es auch vorkommen, dass ein Kreuzbandriss keine Schmerzen verursacht.

Die Diagnose eines Kreuzbandrisses erfolgt durch eine klinische Untersuchung mit speziellen manuellen Tests. Als Unterstützung dienen bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Kernspintomographie.

Primar Dr. Hildebert Hutt, Leiter der Rehabilitation am Medizinischen Zentrum Bad Vigaun

Wolfgang Bauer

Hildebert Hutt, Facharzt für Orthopädie und Ärztlicher Leiter der Reha in der Privatklinik Bad Vigaun

Konservative und operative Methoden

Durch intensive Physiotherapie kann die umliegende Muskulatur so gekräftigt wird, dass sie die Stabilität des Kniegelenks übernehmen kann. „Führt dies nicht zur erwünschten Stabilität, sollte das gerissene Kreuzband durch eine Operation ersetzt werden“, empfiehlt Hildebert Hutt, Facharzt für Orthopädie und Ärztlicher Leiter der Reha in der Privatklinik Bad Vigaun. Als Bandersatz kommen verschiedene körpereigene Sehnengewebe zum Einsatz.

Reha besonders wichtig

Ein großer Teil des Heilungserfolges liegt in der anschließenden Rehabilitation. Diese muss mehrere Wochen sehr intensiv betrieben werden, damit das Knie wieder jene Stabilität erlangt wie vor der Verletzung. Nach etwa einem halben Jahr kann man das Knie wieder voll belasten und Sport ausüben.

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