S wie Slingtraining

Sling ist die englische Bezeichnung für Schlinge. Ein bewusst durchgeführtes Training mit Schlingen und Seilen dient vor allem der Kräftigung der oft zu schwach ausgebildeten tief liegenden stabilisierenden Rumpfmuskulatur.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 28.11.2014

Sie sind von außen nicht sichtbar, haben jedoch im Bereich der Wirbelsäule oder der Hüfte wichtige Aufgaben. Die Rede ist von den kleinen Muskeln, auch „lokale Stabilisatoren“ genannt. Sie sind wichtig für den Schutz bzw. die Stabilität der Lendenwirbelsäule oder für einen kräftigen Beckenboden. Diese Muskelgruppen kann man gezielt trainieren, indem man sich „in die Seile hängt“.

Therapeut zeigt eine Übung an Seilen die von der Decke hängen.

Wolfgang Bauer

Durch die Ausgleichsarbeit, die der Körper leistet, indem man sich in die Seile hängt, werden vor allem die stabilisierenden Muskeln gekräftigt.

Heilsamer Kampf gegen die Schwerkraft

Die Seile mit den Schlingen sind an einer Decke befestigt oder liegen über dem Ast eines Baumes. Hängt man sich in diese Konstruktion, so gerät der Körper in eine instabile Position bzw. eine Schräglage und leistet als Ausgleich Halte- und Stützarbeit gegen die Schwerkraft. Durch die Haltearbeit werden vor allem die stabilisierenden Muskeln gekräftigt. Auch die Koordination wird geschult.

Josef Sturm, Leiter der Therapie an der Privatklinik Bad Vigaun

Wolfgang Bauer

Josef Sturm, Leiter der Therapie in der Privatklinik Bad Vigaun

So kann man beispielsweise den Rumpf, also die Bauch-, Brust- und Rückenmuskulatur stabilisieren und kräftigen, indem man in die Liegestützposition geht. Beim Slingtraining befinden sich die Hände aber nicht am Boden, sondern in den Schlaufen der Seile zum Abstützen. Die Schlaufen wiederum sind einige Zentimeter über dem Boden. Man kann sich unschwer vorstellen, dass die Lage bei dieser Art der Liegestütz etwas wackelig ist, daher muss man ordentlich stützen. „Das bedeutet, dass sehr viele Muskeln des Rumpfes im Einsatz sind, um die Stabilität gewährleisten zu können“, sagt Josef Sturm, Leiter der Therapie in der Privatklinik Bad Vigaun. In dieser Einrichtung wird das Training mit Seilen und Schlaufen in der Rehabilitation angeboten, mit dem Ziel nach Verletzungen oder Operationen genau die Muskeln, die die Wirbelsäule stabilisieren, wieder aufzubauen.

Anforderungen lassen sich steigern

Slingtraining wird zunehmend auch in Fitnessstudios angeboten, es wird aber auch gerne zu Hause oder im Freien, aber auch im Leistungssport zur Kräftigung des Rumpfes durchgeführt. Die entsprechenden Übungen an den Seilen werden im Stehen oder im Liegen ausgeführt. Die Schwierigkeit der Übungen lässt sich einfach steigern, etwa durch Veränderung der Lage des Körperschwerpunktes. Wer dieses Training am liebsten zu Hause absolviert, sollte sich die Grundprinzipien bzw. einzelne Übungen unter professioneller Anleitung aneignen, um Fehler in der Ausführung zu vermeiden, empfiehlt Josef Sturm.

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