O wie Osteoprotische Wirbelfraktur

Bei einer Osteoporose verringern sich die Knochendichte und die Knochenfestigkeit. Dadurch steigt das Risiko für Knochenbrüche, vor allem die Wirbelknochen sind bedroht.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 20.6.2014

Die Knochen unseres Organismus befinden sich in einem steten Umbauprozess, wobei sich Knochenaufbau und Knochenabbau in etwa die Waage halten. Bei Osteoporose allerdings überwiegen die Abbauprozesse, die Knochen verlieren an Dichte und Festigkeit, das Bruchrisiko steigt. Bekannt sind die Brüche am Oberschenkelhals und den Handgelenken. Aber auch Wirbelknochen sind häufig betroffen.

Helmut Hiertz von der Klinik in Bad Vigaun (Tennengau)

ORF/Wolfgang Bauer

Helmut Hiertz, Facharzt für Neurochirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun[[5263669]]

Welche Wirbelkörper brechen können

„Von einem Bruch sind vor allem die Wirbelkörper am Übergang von der Brust- zur Lendenwirbelsäule betroffen“, so Dr. Helmut Hiertz, Facharzt für Neurochirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun. Das ist der Übergangsbereich von der relativ starren und durch den Brustkorb gut geschützten Brustwirbelsäule zur beweglichen Lendenwirbelsäule. Bereits Bagatellbewegungen können zu Wirbelbrüchen führen.

Diese können durchaus schmerzarm sein. Man merkt dann etwa an einem Rundrücken oder an einer verringerten Körpergröße, dass ein Wirbel zu Schaden gekommen ist. Für eine exakte Diagnose sind eine Röntgenaufnahme und eine Magnetresonanztomographie erforderlich.

Therapie richtet sich nach Schmerzen

Ein Teil der Wirbelbrüche geht allerdings mit starken Schmerzen einher. „In solchen Fällen ist zu überlegen, ob man nicht chirurgisch eingreifen soll“, so Dr. Hiertz. So zum Beispiel kann man nach frischen Wirbelbrüchen eine so genannte Zementeinspritzung in Erwägung ziehen. Dabei wird durch einen kleinen Hautschnitt eine Kanüle in den verletzten Wirbel eingebracht. Dann wird ein Ballon in den Wirbelkörper eingeschoben, der eine Hebung des Bruches und somit eine Korrektur der Stellung bewirkt. Anschließend wird der Ballon entfernt und unter Röntgenkontrolle der Zement eingespritzt. Der Wirbel ist somit korrigiert und zusätzlich verstärkt. Die Schmerzen damit weitgehend behoben.

Bild von einem Knochen mit hoher Dichte und einem Knochen mit niedriger Dichte

Wolfgang Bauer

Bei Osteoporose überwiegen die Abbauprozesse, die Knochen verlieren an Dichte und Festigkeit, das Bruchrisiko steigt.

Grundproblem Osteoporose behandeln

Nach diesem Eingriff sollten wieder zahlreiche Aktivitäten möglich sein, allerdings sollte man das Heben schwerer Lasten, Prellungen oder Erschütterungen vermeiden. Besonders wichtig: die Kräftigung der Muskulatur im Bereich der verletzten Wirbel. Auch eine wirkungsvolle Therapie der Grundkrankheit Osteoporose sollte man in Angriff nehmen, um weitere Brüche zu vermeiden. So stellt die Zufuhr von Kalzium und Vitamin D eine wichtige Säule in der Osteoporose-Therapie dar. Kalzium ist vor allem in Milchprodukten (Milch, Joghurt, Hartkäse) enthalten. Vitamin D wird in der Haut durch Sonnenlicht gebildet. Aber auch in Fisch, Fleisch und Eiern ist das Vitamin enthalten, es kann natürlich auch in Form eines Arzneimittels zugeführt werden.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Zum Einsatz kommen aber auch Medikamente, die den Knochenabbau hemmen. Der Knochen wird ja während des Lebens ständig an- und abgebaut, daher kommt es durch Hemmung des Abbaues zu einer positiven Bilanz und zu einer Verringerung des Frakturrisikos.