Gesundheitslexikon: B wie Bursitis

Bursitis ist eine Entzündung der Schleimbeutel. Betroffen sind vor allem das Knie-, das Ellbogen- und das Schultergelenk. Eine lokale Behandlung oder die Entfernung der Schleimbeutel können helfen.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 21.3.2014

Schleimbeutel sind bis zu einige Zentimeter lange Pölster oder Säckchen, die über Gelenken oder über einem Knochenvorsprung liegen. Sie sind mit einer Flüssigkeit gefüllt und sorgen sozusagen für einen reibungslosen Bewegungsablauf, indem sie bei mechanischen Belastungen als Puffer fungieren. Sie schützen auch Weichteile, die auf einem Knochenvorsprung liegen.

Ultraschall Knie

Privatklinik Bad Vigaun

Das Knie ist häufig von Bursitis betroffen.

Die häufigsten Ursachen

Kommt es zu übermäßigen Belastungen oder Verletzungen, dann füllen sich die Schleimbeutel mit immer mehr Flüssigkeit, was zu schmerzhaften Schwellungen führen kann. Betroffen sind vor allem das Kniegelenk oder die Ellbogen, vor allem bei Fliesenlegern oder Putzfrauen, die ihre Arbeit dauerhaft im Knien verrichten. Auch Studenten sind betroffen, wenn sie immer wieder auf die Ellbogen gestützt viel lesen. Unfälle oder Schläge (etwa beim Judosport) bilden weitere Ursachen von Schleimbeutelentzündungen.

Physiotherapeut untersucht Knie

Privatklinik Bad Vigaun

Eine Schleimbeutelentzündung kann auch ertastet werden.

Eine Entzündung, die schmerzt

Die Betroffenen schildern starke Schmerzen. Manchmal ist der betroffene Bereich – etwa am Ellbogen – gerötet. Die Bewegung ist eingeschränkt.

Die Diagnose ergibt sich zumeist bereits aus den Schilderungen der Betroffenen. Ein in manueller Medizin geschulter Arzt kann außerdem eine Bursitis ertasten. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall können ebenfalls herangezogen werden.

Dr. Frank Genelin

Wolfgang Bauer

Dr. Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie an der Privatklinik Bad Vigaun

Vielfältige therapeutische Möglichkeiten

Therapeutisch wird eine Ruhigstellung sowie Kühlung des Gelenks empfohlen. „Wärme ist bei einer Schleimbeutelentzündung nicht angezeigt, sie kann die Entzündung verschlimmern“, warnt Frank Genelin, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie an der Privatklinik Bad Vigaun. Schmerz- oder entzündungshemmende Medikamente können ebenfalls eingesetzt werden. Liegt die Ursache der Beschwerden in einer bakteriellen Infektion des Schleimbeutels, hilft eine antibiotische Therapie. Auch die so genannte Stoßwellentherapie – also die Verabreichung niederfrequenter Druckwellen – kommt in den letzten Jahren in der Behandlung von Schleimbeutelentzündungen vermehrt zum Einsatz. Führen die genannten Maßnahmen zu keinem Erfolg, muss man den Schleimbeutel operativ entfernen.

Eine akute Schleimbeutelentzündung heilt im Allgemeinen nach wenigen Wochen aus. Werden die ursächlichen Belastungen – wie arbeitsbedingtes Knien – nicht eliminiert oder gemildert, kann eine Bursitis wieder auftreten oder sich zu einer chronischen Form entwickeln.

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