N wie Niereninsuffizienz

Wenn die Nieren ihre Aufgaben nicht mehr in ausreichendem Maße erfüllen können, weil sie geschwächt sind, dann müssen die Ursachen des Leistungsverlustes möglichst rasch gefunden und behandelt werden.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 13.12.2013

Wenn dem nicht nachgegangen wird, droht ein weiteres Fortschreiten der Nierenschwäche mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Gesundheit wie z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall und Wassersucht.

Das Wörtchen „insuffizient“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „ungenügend“ bzw. „unzureichend“. Wenn die Nieren insuffizient arbeiten und daher eine Niereninsuffizienz vorliegt, dann können sie zum Beispiel eine ihrer Hauptaufgaben – die Entgiftung des Körpers – nur in unzureichendem Ausmaß erfüllen. Was etwa Auswirkungen hat auf Personen, die Medikamente einnehmen müssen.

Dr. Georg Galvan, ärztlicher Leiter der Privatklinik des Medizinischen Zentrums Bad Vigaun

Wolfgang Bauer

Dr. Georg Galvan, ärztlicher Leiter der Privatklinik Bad Vigaun

Die meisten Arzneimittel werden ja über die Nieren ausgeschieden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion verbleiben diese Arzneien länger im Organismus und können zu mehr Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen als bei normaler Nierenfunktion. „In solchen Fällen ist es wichtig, die Dosierung der Medikamente der Nierenfunktion anzupassen“, so Dr. Georg Galvan, ärztlicher Leiter der Privatklinik Bad Vigaun.

Die Nieren regulieren auch den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Organismus. Daher haben sie auch Einfluss auf andere Organe und Organsysteme, indem sie beispielsweise den Blutdruck erhöhen. Die Nieren wirken sich auch auf den Knochenstoffwechsel aus, eine Niereninsuffizienz bzw. Nierenschwäche kann die Knochendichte verringern und eine wesentliche Ursache für Osteoporose darstellen.

Ultraschalluntersuchung

Wolfgang Bauer

Bei einer Ultraschalluntersuchung der Nieren kann man eventuelle Gewebeschäden oder Durchblutungsstörungen erkennen.

Zusätzlich steigt bei einer eingeschränkten Nierenfunktion auch das Risiko für eine Gefäßverkalkung dramatisch an, was in letzter Konsequenz zu Herzinfarkt, Schlaganfall und Beinarterienverschluss führen kann.

Was die Nieren schädigt

Es sind vor allem zwei Ursachen, die die Nierenfunktion beeinträchtigen: Diabetes und Bluthochdruck. So beeinflusst ein ständig erhöhter Blutzuckerspiegel die Filterfähigkeit der Nieren. Unbehandelt führt dies zu einer chronischen Niereninsuffizienz.

Bluthochdruck (Hypertonie) wiederum schädigt das Nierengewebe. Unbehandelt schwächt auch das die Nieren. Längerfristig werden dadurch Blutdruck steigernde Botenstoffe gebildet. Das heißt, dass sich Bluthochdruck und Niereninsuffizienz gegenseitig aufschaukeln.

Wer bestimmte Schmerzmittel dauerhaft einnimmt, läuft ebenfalls Gefahr, die Nieren zu schädigen. Außerdem gibt es noch eine Reihe von Nierenerkrankungen aus dem autoimmunologischen Formenkreis.

Was die Betroffenen spüren

Nierenschwäche macht lange Zeit keinerlei Beschwerden. Darum kann sie im Frühstadium nur anhand von Laborbefunden entdeckt werden. Das ist umso wichtiger, als eine unbehandelte Niereninsuffizienz weiter fortschreiten kann und durch eine früh begonnene nierenschützende Therapie somit mehr funktionsfähiges Nierengewebe gerettet wird.

Abgeschlagenheit, nachlassende Leistungsfähigkeit, Appetitverlust sowie Konzentrationsstörungen sind Beschwerden einer bereits fortgeschrittenen Nierenerkrankung.

Blutdruckmessung

Gesundheitszentrum Bad Vigaun

Regelmäßig Blutdruckmessen ist wichtig, weil erhöhter Blutdruck unbehandelt die Nierenfunktion schwächen kann.

Einfache Diagnose

Eine einfache Blutprobe (bei der unter anderem der Kreatinspiegel gemessen wird) und eine Harnanalyse (die beispielsweise Eiweiß im Harn aufspürt) gibt bereits im Frühstadium Aufschluss darüber, ob eine Niereninsuffizienz vorliegt.

Ursächliche Behandlung

Wie bereits erwähnt, kann eine unbehandelte Nierenschwäche weiter fortschreiten. Daher ist es besonders wichtig, ihre Ursachen zu behandeln. So müssen erhöhte Blutzuckerwerte oder erhöhter Blutdruck unbedingt wieder ins Lot kommen, dann kann auch die weitere Schwächung der Nierenfunktion gestoppt werden. Sind bereits Folgeerkrankungen der Niereninsuffizienz aufgetreten – wie etwa eine Schädigung des Knochenstoffwechsels – so können diese symptomatisch behandelt werden, zum Beispiel durch Gabe von Vitamin D.

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