Saalfelden: DNA soll wildernde Hunde überführen

In Saalfelden (Pinzgau) sind laut Jägern wieder wildernde Hunde unterwegs. Rehe wurden schwerst verletzt und verendeten. Nun könnten die Beißer mit DNA-Analysen überführt werden – und damit indirekt auch Besitzer.

Ein Bild in der Saalfeldener Stadtzeitung schockiert viele Leser. Zu sehen ist ein gerissenes Reh mit durchgebissenem Hals. Eindeutig ein Opfer eines wildernden Hundes, sagt Erich Rohrmoser, Bürgermeister von Saalfelden (SPÖ), der selbst auch Jäger ist: „Es müssen größere Hunde sein, die in der Jagd geübt sind. Ein Dackel war es sicher nicht. Der könnte kein Tier so töten.“

Nach Ramseiden vor Jahren nun Bachwinkl

Es sei nun bereits das zweite Reh in kurzer Zeit, das im Stadtteil Bachwinkl mit solchen Reiß- und Bissspuren tot gefunden wurde, sagt der Bürgermeister.

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Stadtblatt Saalfelden

Vor einigen Jahren hatte es schon im Stadtteil Ramseiden eine ähnliche Lage gegeben, wo wildernde Hunde immer wieder Wildtiere und Schafe im Bergwald des Steinernes Meeres töteten bzw. so schwer verletzten, dass sie stunden- bzw. tagelang leiden mussten. Ein Wanderer, der beim Abstieg aus den Bergen notgedrungen ein schwerstverletztes Schaf von seinen Qualen erlöste, wandte sich damals an die Alpinpolizei und an den ORF.

„Aufsichtspflicht für Hundebesitzer“

Jägerschaft und Stadtverwaltung in Saalfelden appellieren nun wieder an die Bevölkerung, die Quälereien von Tieren durch wildernde Hunde zu verhindern bzw. zu beenden, wie auch der Bürgermeister fordert: „Wir wollen auf die Aufsichtspflicht der Hundebesitzer hinweisen. Bitte schaut auf eure Hunde und nehmt sie an die Leine, damit sie nicht im Wald herumlaufen.“

Kommt DNA-Analyse von Bissspuren?

Die Jäger gehen einen Schritt weiter. Sie achten genau darauf, welche Hunde nicht an der Leine sind. Man will nun auch zu einer ungewöhnlichen Methode greifen, um die Hunde auszuforschen, erzählt Bürgermeister Rohrmoser: „Die Saalfeldener Jäger sagen, wenn überhaupt nichts mehr hilft, dann nehmen wir DNA-Spuren beim zerrissenen Wild und schauen, ob Hunde in der Umgebung da zusammenpassen.“

Bis es dazu kommt, wollen sich die Jäger in Saalfelden noch auf die Lauer legen, um einen oder mehrere wildernde Hunde auf frischer Tat zu ertappen. Besitzern droht eine Anzeige.

Stadtblatt Saalfelden - Oktober 2017:

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