Landflucht Thema bei Konferenz der EU-Regionen

Die Landflucht junger Menschen ist ein akutes Problem. Bei der Konferenz Europäischer Regionen und Städte beraten derzeit Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern, wie man den ländlichen Raum attraktiver gestalten kann.

Allein aus Salzburg zieht es Jahr für Jahr 700 gut ausgebildete junge Menschen nach Wien. So geht es vielen Regionen Europas. Man müsse vieles bewegen, um den ländlichen Raum für junge Menschen attraktiv zu gestalten - es brauche ein ganzes Maßnahmenbündel, betonte bei der Konferenz der frühere Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger, der jetzt für das Institut der Regionen Europas arbeitet.

„Schnelles Internet, gute Kinderbetreuung“

„Zunächst einmal braucht es ein schnelles Breitband-Internet. Das muss so selbstverständlich sein wie elektrischer Strom. Zum zweiten muss die Infrastruktur passen. Junge Frauen müssen Betreuungsplätze für ihre Kinder haben. Genauso geht es beispielsweise um rasche Öffi-Verbindungen in die jeweilige Bezirkshauptstadt, wenn Kinder eine höhere Schule besuchen. Und es braucht auch ein entsprechendes kulturelles Angebot“, sagte Schausberger.

Konferenz der EU-Regionen

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Auf der Konferenz wurden am Montag Strategien gegen die Landflucht erörtert

Bundesminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hat dazu bei der Konferenz einen 20 Punkte umfassenden Masterplan für den Ländlichen Raum vorgelegt. Dieser solle als Vorbild für ganz Europa dienen, sagte Rupprechter.

„Die Landflucht nutzen“

Vor allem junge Frauen wandern derzeit aus den ländlichen Regionen ab. Ein Hauptgrund sind fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen. Daher werde die Landflucht schwer zu verhindern sein - es gelte eher, sie zu nutzen, riet Gerlind Weber von der Universität für Bodenkultur in Wien.

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In vielen Landgemeinden mangelt es an Kinderbetreuungsplätzen

„Die jungen Leute sollen hinausgehen und ihre Erfahrungen machen. Sie sollen Sprachen lernen und vielleicht erfahren, wie man woanders Probleme löst. Aber sie sollen Kontakt mit der Heimat halten, diese an ihren Erfahrungen teilhaben lassen und - wenn es möglich ist - später vielleicht einmal zurückkehren“, sagte Weber.

„Haben in Europa viele Silicon valleys“

Auch im wirtschaftlichen Bereich schlummere noch viel Potential in den Regionen. Aufgabe der EU sei es, hier Kooperationen zu fördern, sagte die stellvertretende Generaldirektorin der EU-Kommission, Irmfried Schwimann.

„Wir haben viele Silicon Valleys in Europa - Gemeinden, Städte und Regionen, die da in nichts nachstehen. Die werden wir verbinden müssen und dafür gibt es sehr konkrete Vorschläge“, betonte Schwimann. Die Vorschläge der Konferenz sollen schlussendlich in einen Masterplan für den ländlichen Raum auch auf europäischer Ebene münden.

Auch Diskussionsthema in „Mittagszeit“

Mit dem Problem der Landflucht beschäftigt sich am Dienstag auch die Diskussionssendung „Mittagszeit“ von 13 bis 14 Uhr in Radio Salzburg.

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Landflucht Thema bei EU-Regionenkonferenz

Die Landflucht junger Menschen ist ein akutes Problem. Bei der Konferenz Europäischer Regionen und Städte beraten derzeit Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern über dieses Thema.

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